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Ohne Rost Teil 1 und Teil 2

Veröffentlicht am 03.04.2014

Dienstag, 1. April

Wir waren also tatsächlich am frühen Nachmittag aufgebrochen - nicht ohne von allen - auch den tschechischen "Künstlern" - mit Umarmungen verabschiedet zu werden. Die Rechnung belief  sich auf 1850 DH, 50 wurden erlassen und mit Trinkgeld auf 2000 aufgerundet. Umgerechnet ist das also noch unter 200 €. dafür ist dann sogar noch die Sitzlehne wieder zu benutzen. Wir fuhren schnurstracks in die Wildnis um ganz alleine zu sein, vergassen prompt Getränke einzukaufen, aber zum leckeren Spaghettiessen mit frischem Rinderhack, hatten wir eine Flasche Chianti Classico, 2008 - ein Geschenk von Alois. Wir stiessen nicht nur auf Alois an, sondern auch auf unser verjüngtes Zebra - wo? wir nahmen eine Piste ins Qued unterhalb von Tirmtmat - es blühen die ersten Orleandersträuche .Nachts ist es stockfinster, nur Sterne funkeln.

Donnerstag, 3.April

Gerade fiel die Sonne ins Meer und schon ist es dunkel, draussen braust der Sturm. Wir stehen südlich von Agadir auf dem Campingplatz Sidi Wassay Plage, hier beginnt der Nationalpark. ( Für Marokkoreisende: die Angaben im Know How stimmen nicht, die Preise sind ganz normal, alles incl. 77DH und die Sanitäranlagen sind super, auch der Blick aufs Meer und kaum Fahrzeuge hier - also ein heisser Tipp - im Ort gibt es zur Zeit keine Strassen, aber  Restaurants am Strand, für morgen habe ich frischen Fisch bestellt)

Wir haben zwei fantastische , spektakuläre Reisetage hinter uns, denn wir haben uns durch den Antiatlas auf gewagten Bergstrassen begeben und das bei regnerischem Wetter. Am Mittwochmorgen setzte der Regen ein, und als wir in die Berge fuhren, wurde es sehr neblig und dann sahen wir plötzlich überall Wasserfälle , zunächst schmale , dann aber auch zwei, die mit norwegischen Wasserfällen konkurrieren können ( S.Fotos ab S.7/ und dann isländische Verhältnisse: die Strasse ist überflutet, die Serpentinen werden matschig ,die Felsen bizarr ausserdem ist es grün, was uns nach allem Staub in Tafraoute üppig vorkommt, dazu die Rot-Orangefärbung der Felsen und der Erde, ein wahres Leuchten als der Regen aufhört und die Sonne durch die Wolken bricht oder den Nebel anstrahlt. Ich lade ein paar mehr Fotos hoch, damit ihr etwas meine Begeisterung nachempfinden könnt . Ausser Baufahrzeugen ist hier niemand unterwegs, Uli schaltet ein paar mal den Vierradgang ein und so kommen wir "locker" durch den Matsch. Ich habe Zeit, die Blumen am Strassenrand zu fotografieren in gelb, rosa und lavendellila, dann beginnt eine Terassenlandschaft mit hellgrünem Getreide, manchmal auch schon gelblich reif. Wir sind bis kurz hinter Tanalt ( wir hatten die R105 bei Outoutouine verlassen , dann 40km durch die Berge) gekommen, dort wird es atemberaubend schön, wir staunen wie eng besiedelt die spitzen Berge sind und wie stattlich gross die Häuser  -  Ferienhäuser? -, auf jeden Fall begegnet uns kein Auto. An einem kleinen Stausee , wir sind 642 m hoch finden wir einen herrlichen Nachtplatz, nur die Frösche veranstalten ein sehr lautes Openairkonzert.

Morgens bekommen wir Besuch von drei Kieslastern, einer der Fahrer bekommt einen Kaffee ab - dafür weicht er auch eine Stunde später, als wir ihn wieder bei unserer Abfahrt treffen, ganz abenteuerlich für uns aus. Heute hat der Regen aufgehört,unsere Weiterfahrt führt uns genauso abenteuerlich durch den Antiatlas wie am Vortag - die Strassenkarte ist nicht mehr richtig - wir fahren nach den wenigen Schildern, die  wir entziffern können und kommen vorbei an Ziegen in Arganienbäumen und  durch kleine Orte, wo man wohl selten Touristen sieht und wir entsprechend "gemustert" werden. Unsere Mittagspause müssen wir dann auch mit einer Schar Frauen und Kinder verbringen. Wir werden unsere restlichen Altkleider los, unsere Luftballons, und nur mühsam können wir einen Schlussstrich ziehen - ich fotografiere die Frauengruppe am Brunnen. Ein imposanter Anblick, wie ihre weissen Tücher im Wind wehen und sie geschickt die Seilwinde mit dem Gummisack hochdrehen, dann wird alles auf Schiebkarren verladen und in einem lustigen Zug geht es ins Dorf.

Hier haben wir noch einen stündigen Strandspaziergang - bzw. Dünenspaziergang gemacht, lecker gekocht und "arbeiten" jetzt im Internet bis wir zufrieden und müde ins Bett fallen werden - ich bin immer noch von meiner Luftmatratze begeistert.( jetzt noch Fotos klein machen und verladen)