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Auf dem Weg an der Ostküste entlang von Nordirland in die Republik Irland

23./24. Juni - weiter südwärts durch Nordirland

 

Wir verabschieden uns also doch von Belfast und nehmen stattdessen alle möglichen Besichtigungspunkte an der Strecke wahr: die enzige voll funktionierende Windmühle Nordirlands in Millisle mit besonderem Rotationsprinzip der Flügel, erst tags zuvor fertig geworden - wir erleben einen stolzen „Müller“.

Der östlichste Punkt Irlands  am Ballyhabert Pier wird besucht mit kleinem Spaziergang zum wirklich östlichsten Zipfel.

Die Küstenlinie mit vielen Mobilhomeparks und schönen Ausblicken auf die Irische See.

Inch Abbey mit fantastischem Parkplatz, romantischer Lage der Ruinen der alten Zisterzienserabtei, hier mal wieder Drehort zu Game of Thrones und morgens sogar Führung mit Schauspielern. Schöner Übernachtungsplatz ( und da nicht im Womoband erwähnt, stehen wir hier alleine)

Der Stadt Downpatrick statten wir dann auch noch einen Besuch ab, denn hier können wir das Grab von St.Patrick besuchen.

Der Tollymore Forrest, ebenfalls Drehort, ist einfach unbechreiblich schön mit einer alten Zedernallee, einem Aboretum mit über 260 Jahre alten Bäumen und riesigem Parkgelände, angelegten Wegen und Wiesen, die zum Staunen, Träumen, Phantasieren, Spielen  und bei diesem schönen Wetter zu Picnic einladen, ideale Landschaft für einen Wandertag.

Wir halten uns recht lange hier auf, bis wir uns entscheiden doch noch bis zum Kloster Mellifont , der ersten Zisterziensergründung zu fahren.Da wir die Küstenstrasse wählen, zieht es sich, aber die Aussicht auf See links und Bergkette der Mourne Mountains  rechts ist fantastisch.

 

Wir sind wieder in der Republik Irland - gerade heute konnte man  in den Nachrichten lesen, dass etliche Nordiren anstehen, um noch einen „Europa-Pass“ zu bekommen und dass die friedliche Lage an einem seidenen Faden hängt auf grund der Zusammenarbeit von Frau May mit dem ultrakonservativen Parteichef der DUP. Wir hoffen, dass die Lage stabil bleibt.

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 25.Juni - auf Entdeckungstour „Bru na Boinne“ (bruu ne bwinne gesprochen)

 

Beim Kloster Mellifont beginnt pünktlich der Museumsbetrieb und wir klettern noch schnell durch die Ruinen, bevor die erste Busladung sich darüber her macht. Das nette Personal erkundigt sich, ob wir ruhig schlafen konnten, wir bestätigen, dass nur die Tiere, Schafe und Krähen, Krach gemacht hätten. Dann auf zu den sehr alten Hochkreuzen von Monasterboice - hier gibt es schon Touristengedrängel auf dem schönen Friedhof, aber wir können auch von einer deutschen Führung profitieren, wissen jetzt, dass die Kreuze jeweils eine Ost-und Westbebilderung aufweisen, usw.

Auf kleinen Strassen geht es etwas ins Landesinnere, in Slane finden wir den St. Patricks Hügel, wo der Heilige angeblich das erste Osterfeuer entfachte und dort seitdem diese Tradition weitergeführt wird, hier auch wieder ein sehr altes Hochkreuz, ein Rundturm und Klosterruinen - absolut lohnend und kein Bustourismus. In Slane gefällt es uns und so bleiben wir ein Weilchen um alles „Normale“ zu erledigen (Tanken, Wassertank auffüllen,einkaufen, essen). Ja, alles am Sonntag möglich, wie auch Beerdigungen - in einem kleinen Ort kommt uns ein Trauerzug entgegen, alle Gäste begleiten zu Fuß den Sarg im Auto von der Kirche zum etwas entfernten Friedhof, der Verkehr auf der Gegenseite wartet.

In Kells, bekannt durch das berühmte Book of Kells  ( im 8.Jh in Schottland begonnen, in Kells vollendet, eine wunderschöne Bilderbibel), verschwand und tauchte dort wieder auf - heute können wir eine Kopie in der Columbankirche anschauen (Original ist in Dublin). 

Noch spannender ist das alte Steinhaus von St. Columban (6.Jh).

Die Kirche, daneben ein Hochturm und sehr alte Hochkreuze (aus 9.Jh) - ein sehr geschichtsträchtiger Ort also und so findet hier auch gerade ein Literaturfest statt, in diesem Jahr mit dem Namen „Hinterland“ - wir sprechen mit einigen Leuten  und kaum einer weiß, dass Hinterland ein deutsches Wort ist, Romantitel), für sie ist es ein Kunstname. Frau Carpenter, eine alte Dame hat den Schlüssel für das Columbanhaus. Aber sie hat gerade Lunchgäste und es ist Sonntag, da entscheiden wir uns das interessante Haus „nur“ von aussen anzuschauen.

In der Columbankirche finden wir einen Flyer mit dem Hinweis auf Loughcrew, einem Ganggrab - warum ist das denn in keinem Reiseführer erwähnt? Wir also hin, auch wenn das unsere Rundtour nochmals verlängert und wir sind begeistert von diesem Ort. Recht steil geht es den grasbewachsenen Hügel hinauf und oben erwartet uns ein wunderschön angelegter  Steinhügel, sogar Personal des OPW gibt es hier und so können wir mit Taschenlampe versehen in den Grabgang klettern - durch die Öffnung weit oben fällt im März und Sept. zum Jahreszeitenwechsel genau der Sonnenstrahl, der die Grabhöhle voll ausleuchtet ( in Newgrange werden wir das auch noch einmal sehen,dort wird die Höhle durch die Wintersonne erhellt am 21.12.), auch der Rundumblick ist grandios. Unten angekommen gibt es ein Cafe mit Campingplatz und vor allem WIFI - bei Torte und Kaffee „erledige“ ich die Homepageeinträge und Uli möchte gleich einen  „Reiseführer jenseits des Womobandes“ schreiben, weil dort all diese wichtigen Orte, die wir heute besichtigten nicht aufgeführt sind.

 

Wir denken, dass wir abends noch bis Newgrange fahren um montags zu den ersten Besuchern zu gehören - das wird eine lange Abendfahrt, denn der Besucherparkplatz ist verrammelt, und auch in der Umgebung keine Chance irgendwo zu nächtigen. So fahren wir zu unserem bekannten Kloster Mellifont zurück, auch ein Französisches Mobil steht schon dort. Tagesabschluß mit Einsatz des Omniabackofens - innerhalb von 15 min ist die leckere Pizza auf dem Tisch, dazu ein Glas Wein - ein herrlicher Tag geht zu Ende.

 

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 26.Juni - Das Neolithikcum, 1000 Jahre älter als die Pyramiden

 

Ganz früh sind wir nicht in Newgrange, da wir nun nochmals im Kloster Mellifont im Besuchercenter die Ausstellung der Steinreste anschauen und weil wir nun ja schon bekannt sind, auch manche Extraerklärung bekommen. Zum Schluß werden wir noch mit Wegbeschreibung versehen, damit wir auch ja auf der kleinen Baumallee fahren, die noch Originalweg aus der Zeit Wilhelm von Oraniens ist und zum Platz „Battle of the Boyne“ führt. Dann in Newgrange angekommen verheißt der volle Parkplatz nichts Gutes - 2 Stunden Wartezeit, bis wir unsere Tour antreten können, versehen mit Zeitaufklebern , 13.15 Uhr Knowth und 15.15 Uhr Newgrange - wir besichtigen beide Ganggrabanlagen, nachdem wir ausführlich im Visitercenter uns informieren können, lecker essen und uns von ausgezeichneter Organisation überzeugen können. Mit Bussen wird man dann die 3km zu den Plätzen gefahren, eine Stunde dauert die Führung -  excellente, gut gesprochene, lockere Führung mit dem Höhepunkt, dass in der Grabkammer Newgrange die Situation der Wintersonnenwende simuliert wird: der Sonnenstrahl ( in diesem Fall eine gelbe Lampe) fällt durch den 19m langen Gang und erhellt dann die Höhle, eindrücklich und ich kann mir die  (Toten)-Rituale vorstellen, die hier gefeiert wurden. Von der Größe her ist Knowth mit 40m langem Grabgang von der einen Seite und 34m langem Gang von der anderen Seite noch eindrücklicher, wie auch das gesamte Gelände mit vielen Grabhügeln.

 

Sehr beeindruckt klettern wir nach 17 Uhr in unser Zebra und fahren noch zum Berg Tara - Regen, wir dürfen auf dem Parkplatz des Cafes hinter einer Hecke gemütlich stehen -  bleiben drinnen und lauschen - die ganze Nacht - dem Regen auf unserem Dach zu. Morgens dann am 27.Juni (Siebenschläfer!) reißt der Himmel auf, während wir auf dem geschichtsträchtigen Hügel Tara rumlaufen. Dieser Ort wird als zentraler Ort der irischen Geschichte angesehen, der in allen Epochen immer wieder eine wichtige Rolle spielt, so als 1843 Daniel O´Connell eine Massenveranstaltung zur Wiedereinführung des irischen Parlaments abhielt mit 1 Million Menschen. Im Buchladen kaufen wir uns das Brettspiel „Tara“ - wär doch was für lange Regenabende.

 

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27./ 28.Juni  Skerries und Dublin

Skrerries, an der irischen See gelegen, gilt schon als Vorortstädtchen von Dublin und wird unser Ausgangspunkt für die Dublinbesichtigung. Mir gefällt es wieder an der Küste zu sein, und ich geniesse unseren genialen Stellplatz am Südstrand, wo man das Farbspiel auf dem Wasser beobachten kann, Flut und Ebbe, die Skerriesinseln, darunter St.Patrick ( auch seinen Fußabdruck kann man hier suchen). Bei heftigem Wind erlaufen wir die Gegend und finden auch das Städtchen sehr nett.

In 40min ist man mit dem Zug in Dublin, wir parken beim Bahnhof, denn der Regen hält uns vom Radfahren ab. In Dublin schüttet es regelrecht  und ist saukalt.( ich bin nicht warm genug gekleidet). Nicht nur wir fliehen ins Kaufhaus - der Sicherheitsdienst ist sehr beschäftigt den Leuten zu helfen die nassen Schirme mit einer Maschine in Plastiktüten zu hüllen) , dann  in ein Cafe und noch  in den Hop off Hop on Bus  - als es dann ab gegen 15.30Uhr aufhört zu regnen, ist uns die Lust an Dublin schon ziemlich vergangen. Der Busverkehr ist heftig, dazu einige  Baustellen und die Leute drängeln sich. Wir werfen noch einen Blick ins riesige Universitätsgelände „TrinityCollege“, den 120m hohen Stilo bestaunen wir auch noch. Alle anderen Sehenswürdigkeiten hatten wir vom Bus aus gesehen und die Dichterstatuen von Oscar Wild, James Joyce und wie sie alle heißen sind dann ein anderes Mal dran ( ich denke, man könnte eine Literaturreise hier her machen - braucht aber dann ein paar Tage) - Dublin, verzeih mir, aber wir haben hier keinen guten Tag erwischt. 

 ( und auch am 29. nur starker Regen - also nicht nochmals in die Stadt)

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29.6.

Dieser Morgen ist noch den Windmühlen von Skerries gewidmet. Eine sehr schöne Anlage mit Museumsführungen, Kunstwerkstätten, Laden und Cafe.

Es ist richtig viel los und im Cafe kann man nicht sein eigenes Wort verstehen. Draussen immer noch Regen. Wir fahren bis  Wicklow, bei Starbucks gibt es WIFI, die homepage muss nachgeführt werden und wir checken, wie es mit freien Fährplätzen aussieht und entscheiden uns spontan die Fähre für den morgigen 30.6. um 20.45 Uhr  zu buchen (245€) - bei diesem kalten Regenwetter hält uns nichts mehr, auch der Besuch des Waldgebietes ist da nicht lustig, also noch Clogga Strand - sehr lauschig und bei tollem Wetter bestimmt ein schönes Badeplätzchen. Es gesellt sich noch ein VW-Bus aus Unna zu uns, für ihn beginnt die Irlandtour, für uns ist es die letzte Nacht. Der Regen lässt nach.

 

 

30.6. Abschied von Irland

Dass uns an diesem letzten Tag noch die Sonne begleiten würde, hätten wir nicht zu hoffen gewagt und so sind wir vergnügt beim Stadtbummel im lebendigen Wexford, fahren noch zum Strand in Rosslare, bevor wir ganz rechtzeitig im Fährhafen ankommen. Sehr pünktlich geht es los und genauso pünktlich legt der Wind sich - Danke!!

 

Fast 4000 km sind wir rund um Irland gefahren. Wir haben in knapp zwei Monaten einen tiefen Eindruck von der schönen und zum Teil spektakulären Landschaft  bekommen, lernten die Menschen ein wenig kennen, konnten uns von der bestechenden Freundlichkeit der Iren überzeugen und haben uns mit alter und neuerer irischer Geschichte befaßt. Mit dem Wetter konnten wir uns arrangieren, so lange es nicht auch noch kalt wurde - der Regen war meist kurz und sanft und ohne ihn wäre Irland ja nicht so grün und hätte nicht  solch üppiges Blühen. Ich habe noch nie in so kurzer Zeit  so viele alte gesunde Bäume gesehen und konnte mich fast nicht satt sehen an ihnen.

Das Licht zum Fotografieren war oft ideal und die Motive wundervoll und ich würde jederzeit eine Reise als Fotografin wieder nach Irland machen     ( bin aber ja keine Fotografin).

Wir lassen jetzt noch mal alles ein wenig sacken und verzichten an dieser Stelle auf das große Resüme …. das hat noch Zeit.

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