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Vorbemerkung:

Mit ein wenig Geduld gelangt man beim Lesen und runterrollen in den Oman, in den Iran, auf die Insel Queschem, in Die VAE, auch Dubai , es gab viel zu entdecken auf dieser langen Reise.

6.April - Istanbul am Goldenen Horn bei Vollmond - ein Reisekreis schließt sich nach 7 Monaten

Am Freitag sind wir hier in Istanbul durch dichten Verkehr - von der Navi durch die engsten Gassen der Altstadt geführt - am uns bekannten Parkplatz am Marmarameer gelandet. Uli hat es mit der nötigen Ruhe hervorragend gemeistert und nun stehen wir hier - der Parkwächter ist noch der gleiche wie vor 7Monaten, der Vollmond scheint wieder und auch die nächtlichen Partygäste mit entsprechender Musik treffen ein, der Teeservice funktioniert - und noch einige andere Weltenbummler stehen hier, man kann klönen und gemeinsam essen. So laden wir den Bremerhavener Jürgen (71J,) zum Oster- Fischessen ein, der viel über seine Indienreisen zu erzählen weiß. Istanbul erstickt fast im Ostertourismus, die Warteschlangen für die Moscheen, Zisterne und Palast machen ihrem Namen alle Ehre - wir strolchen dazwischen herum. Am Montag wagen wir uns endlich mal in den Grand Basar, wir essen leckeres Dönerfleisch - und irgendwie sind wir gesättigt von allem. Auf dem Parkplatz erwarten uns Hunde und Katzen.

Unsere Türkei - Iran - VAE - Oman - Reise geht zu Ende.

Morgen fahren wir zur Grenze bei Edirne, wir werden den Rückweg über Kroatien wählen, um dann Ende April in der Schweiz zu landen.

Somit ist dieses der letzte Eintrag.

Man mag mir nachsehen, dass das Schlusswort heute etwas nüchtern ausfällt von Regentropfen begleitet.

Istanbul - wir sind wieder da

1.April,Türkei und bald Ende der Besichtigungsstätten, angekommen in Ankara bei strahlend blauem Himmel

Im Folgenden nehme ich euch auf eine Fotostrecke zu etlichen Besichtigungs-Highlights der Ost- und Zentraltürkei mit, entführe euch bis in die Zeit der Hethiter und durch Kappadokien - dazwischen immer mal Anflüge von Frühlingsstimmung. Uns hat jetzt auch der Regen empfangen, obwohl wir auch immer wieder Sonnenstunden haben. Und so ähnlich ist auch unsere Stimmung der vergangen Wochen: Wir freuten uns mit meinen beiden Freundinnen Gudrun und Christa, die Großmütter wurden, Ulis Schwester Renate konnte mit vielen Gästen ihren 80.Geburtstag feiern (leider ohne uns) - und wir trauerten mit den Menschen, die ihre Kinder und Angehörigen beim Flugzeugabsturz verloren haben ( die Lehrerinnen und SchülerInnen stammen aus dem Gymnasium Haltern, Ulis letztem Arbeitsplatz).

Wir waren immer wieder begeistert von den tollen Orten hier in der Türkei und andererseits doch etwas reisemüde, zumal wir kaum irgendwelche andere Womo- Reisende treffen- eine Ausnahme bildete ein holländisches Paar mit Iveco, auf dem Weg nach Iran - da gab es mal wieder ein gemeinsames Kaffeetrinken und Austausch…. und so freuen wir uns, dass Schweiz und Deutschland uns näher rücken und damit auch all unsere Lieben.

Eine lustige Begebenheit. Nach der wirklich eindrücklichen Begehung der Ausgrabungsstätte Catal Hüyük, wir wollen durch das Tor rausgehen, gräbt doch tatsächlich direkt vor unseren Füssen jemand von unten: ein Maulwurf, der sich nicht stören lässt.

Stellplatzempfehlung Ankara: Einkaufszentrum Panora

Fotostrecke zu Hethitern und anderen alten Stätten

Kelaynak - geronticus eremita

Im Gegenlicht der Morgensonne sehen wir die Kelaynaks in die Felswand fliegen - ihr schwarzes Gefieder glänzt, der neckische Haarputz und der rote lange gebogene Schnabel zeichnen sich scharf vom Himmel ab. Morgens gegen 7Uhr ist Fütterungszeit in der Station des Vogelschutzzentrums ,Birecik am Euphrat. Für diese Zeit ist das Gehege für Besucher nicht zugänglich.

Um 9Uhr spätestens aber ist Mustafa da, begleitet Besucher in das Gehege und gibt Erklärungen, um bei manchem den Nerv für den Kelaynak zu treffen. Er selbst ist Unterstützer des Vogels in vierter Generation. Wir lernten Mustafa bereits am Vorabend kennen, denn unsere Tagestour von Urfa sollte über Birecik zum Euphrat führen, dann zu weiteren archäologischen Highlights. In Birecik konnten wir jedoch nicht an dem wunderlichen Vogel vorbei - er prägt das Stadtbild. Seine Behausung, die steilen Kalkfelsen, leuchten weit sichtbar am Euphratufer - man muss einfach schauen was da los ist.

Also der Uferstrasse flussaufwärts folgen und bei den großen Schildern abbiegen - den Besucher erwartet ein “Naturparkcafe”, Info -Kiosk und ein einladendes Zelt zum Verweilen, Menschen treffen und sogar zum Übernachten. Auch wir, mit unserem Womo, sind willkommen. Es gibt Strom, WiFi, Wasser, WC…. und auch der Pizzaservice ist schnell zur Stelle.

Wir haben Glück, dass die Kelaynaks gerade Brutzeit haben, so sind sie gut zu beobachten, denn immer wieder fliegen sie gen Euphratufer, um Material für den Nestbau zu besorgen - 50 Paare brüten zur Zeit. Auch wenn sie vier Eier gelegt haben, wird meist doch nur ein Junges schlüpfen, vier Jahre dauert es dann bis zu dessen Geschlechtsreife, erst dann bekommen sie auch das rote Gefieder an der Unterseite der Flügel und rote Beine und Schnäbel, Kahlnacken und den speziellen Haarputz. Insgesamt leben 183 Exemplare hier in dieser weltweit einzigen Kolonie.

Schutz heißt hier auch, dass man sie nicht wegfliegen lässt. Von Oktober bis März werden sie im Gehege eingesperrt - sicher vor dem größten Feind, dem Jäger. Dieses alles und mehr erzählt uns Mustafa und dann, als ich jammere, dass ich nur schlechte Fotos hinbekomme, erteilt er mir noch kurzerhand einen Fotokurs “Wie gelingen Vogelaufnahmen” - Herzlichen Dank!! Da ist natürlich eine kleine Spende fällig und wir kaufen T-Shirt, Handtücher und Karten.

Ein paar Ergebnisse kann ich schon zeigen, ansonsten muss ich noch üben - an Mustafas Aufnahmen mit spezieller Kamera, werde ich allerdings nicht rankommen - er teilt sie großzügig per Facebook:

naturparkcafe@hotmail.com

Kelaynak ( bald Ibis) Waldrappe

Newruz pirosbe - Gutes Neues Jahr …. ( zum 19.März)

das wünscht man sich hier - vor allem die Kurden - zum Frühlingsanfang. Wir sind in Urfa, ja seit dem letzten Eintrag noch nicht allzu weit gekommen, aber dafür viel erlebt: zunächst die Stadt Urfa, eine moderne Großstadt mit traditionellem Altstadtteil und dem schönsten Basar, den wir bisher in der Türkei sahen -mit lebendigem Handwerkerleben, es duftet und tönt! Gepflegt ist die riesige Parkanlage, in der sich die Geburtsgrotte Abrahams befindet und entsprechend viele Besucher anzieht -hier sehen wir die Frauen in glitzernden Kleidern und violetten Tüchern, Männer tragen die hellviolette Variante - ein sehr festliches Bild an einem strahlenden Frühlingsmorgen - wir sind auf biblischen Spuren!

Dann aber lassen wir uns in noch ältere Zeiten zurück versetzen und fahren 60 km südöstlich nach Harran - ja, wir trauen uns nochmals dichter an die syrische Grenze, vorbei an endlosen Baumwollfeldern, deren frisch bearbeitete Erde rotbraun leuchtet und weiße Klümpchen Baumwolle den Straßenrand säumen. Harran - seit 9000 vChr besiedelt, gilt als älteste Siedlung der Welt. Heute von Türken arabischer Abstammung bewohnt - und das bekommen wir sofort zu spüren, wir werden bedrängt, man will uns unbedingt “führen”, Kinder betteln - aber wir können uns abgrenzen und uns sogar unseren eigenen Schlafplatz wählen, das heutige Dorf mit seinen Lehmtrullis durchwandern, die Ausgrabungsstätte im Abendlicht genießen - auch mit guten Gedanken nach Syrien schauen, das nur 17 km entfernt liegt. Ein Student aus Hamburg begegnet uns, er hat auf eigene Faust Hilfsgüter für kurdische Flüchtlinge gebracht. Heute Morgen geht es 60km auf äußerst schlechter Straße und Baustellen zu zwei weiteren alten Stätten, vorbei an hunderten Schafherden, kleinen Dorfsiedlungen mit beschaulich anmutenden Szenen, die eine eigene Schilderung wert wären.( Esel. Ziegen, Kühe, Truthähne, Familientreffen, Männerrunden, arbeitende Menschen auf dem Feld, liegende und schlafende Menschen in der Frühlingssonne, prächtig farbig, glitzernder Kleidung, Kinder mit nacktem Po und wuseligen Haaren, andere in sauberer Schulkleidung.) Kinder führen uns dann auch zu den “Höhlen” von Bazda - riesige Steinbrüche aus dem 13.Jh . Dann die alten Tempel von Sumatar, hier wurde vor allem der Mondgott Sin angebetet - wenn man die Landschaft auf sich wirken lässt, kann man sich die Heiligkeit dieser Orte durch ihre besondere erhöhte Lage vorstellen. Ob hier auch andere Touristen mal vorbeikommen? ( zur Zeit wohl eher nicht) .wir möchten aber allen, die in dieser Gegend sind, diese Ziele ans Herz legen, es lohnt sich - und man braucht nicht einen Führer mitnehmen, die Ausschilderung ist meist gut! Und der Straßenbau dürfte auch vorankommen.

Unser Hauptziel und absoluter Höhepunkt war dann aber der Heilige Berg am Taurus “ Göbelke Tepe”, bekannt durch den Deutschen Archäologen Klaus Schmidt (verstorben Juni 2014), so werden wir hier als Deutsche sehr zuvorkommend und freundlich begrüßt und in der Tat, hier wurde eine fantastische Ausgrabungsstätte geschaffen - für Uli geht ein Traum in Erfüllung, hier zu sein und ich genieße die Aussicht, die umwerfend ist ( uns so stolpere ich auch prompt und verrenke mir ein Knie und Fuß - geht aber schon wieder) und habe drei Wünsche am Wunschbaum frei. In Urfa wird schon morgen Newruz gefeiert mit einem großen Openair Konzert, der kurdische Sänger kommt aus Herten - er ist auch gerade auf Kulttour und spricht uns an - eigentlich müssten wir am Fest teilnehmen, auch junge Studenten wollen es uns schmackhaft machen - aber wir werden uns wohl erst einmal von all den Eindrücken erholen. Hier am Heiligen Berg dürfen wir mit Erlaubnis an der Baustelle des neuen Cafes schlafen mit herrlichem Sonnenuntergang - der Wachhund passt auch auf uns mit auf.

Ausgrabungsstätten

Montag, 16.März - Deyrul Zafaran

Nur 4 km von Mardin entfernt liegt vor den Hügeln mit alten Höhlensiedlungen das sog. Safrankloster - hier übernachteten wir zum zweiten Mal. Die vergangenen Tage sollten unter dem Motto “ Spuren der ersten Christengemeinden” stehen, sind wir doch im Zweistromland von Euphrat und Tigris (Obermesopotamien). Dass uns dann doch so schnell die Gegenwart der syrisch-orthodoxen Christen einholt, damit hatten wir nicht gerechnet.

Zunächst Besichtigung der berühmten Malabada Köprüsi ( Brücke über den Tigris aus dem 12.Jh) ,die mit 35m Bogenhöhe schon imposant ist - die Stromleitung auf dem Parkplatz dagegen ist weniger hoch und wir kappen sie mit unserem Zebra. Im Dorf melden wir den “Vorfall”, was nur mit Skizzen möglich ist - niemand spricht Engl. -aber man zwinkert nur und wir fahren weiter. Nun begleitet uns bald der Blick auf Höhlenwohnungen in Felsen. Wir treffen Menschen (Kurden), die vor 30 Jahren noch diese Höhlen bewohnt haben, jetzt bieten sie in “Cafes” Chai und türkischen Kaffee an und erzählen ihre Geschichte oder von der Bedrohung durch den Staudammbau., gerne darf man Fotos machen. In Hasankeyf machen wir eine Schluchtenwanderung durch die Höhlenlandschaft (so sportlich!), atemberaubende Blicke - noch zwei Männer wohnen in Höhlen - mit Satelitenempfang! Den Chai gibt es traditionell auf Holzöfchen gekocht, s.Foto

Am Abend werden beim Kloster MorGabriel gebeten innerhalb der Klostermauern zu schlafen, eine sehr ruhige Nacht in diesem syrisch-orthodoxen Kloster. Hier leben 40 Schlüler, Lehrerfamilie,11 Nonnen, 4Mönche und der Bischof - ein alter Mann mit langem weißen Bart in rotem Ornat - er begrüßt uns am Morgen und verhilft uns zu englischer Führung, so erfahren wir über die Situation der syrisch-orthodoxen Christen, von denen nur noch 4000 in der Türkei leben, sonst verstreut in Europa, über 100 000 in D (viele in Gegend Paderborn), andere Themen sind die Bestattungsriten (sitzend oder aufrecht in Massengräbern) und Weinanbau, am berührendsten, dass er auf meinen Wunsch hin, das Vaterunser in aramäischer Sprache betet- hier wird der der altaramäische Dialekt noch gesprochen und gelernt. Die Hauptkirche wird gerade renoviert, aber sonst ist der Komplex auffallend gut gepflegt, das gleiche gepflegte Bild bietet sich uns im Safrankloster, obwohl es hier touristischer ist, da auch ein Restaurant und Souvenierläden angeschlossen sind.

In der Stadt Midyat (gilt als Filmstadt mit ihren romantischen Gassen) pulst das Leben, der Basar in Hand der Männer, Schmalzkringel schmecken warm und zuckertriefend am besten, Mädchen spielen überall mit Springseilen - und BABIL - der Weinladen, gleich an der Ecke des Basars - hier zeigen sich die syrisch-orth. Christen öffentlich. Auch der Besitzer des kleinen Supermarktes, Herr Dagh (Berg) ein Christ, spricht uns auf deutsch an, er wuchs in Paderborn auf und ist hier nun verheiratet, schwärmt von der Schönheit des Landes - und dann beim Kaffee, andere Töne: “das korrupte Regime Erdogans, Drogenhandel, Wahlbetrug und ja, auch hier in der Stadt IS-Leute (unterstützt von Erdogan), da wird schon mal die schwarze Fahne gehisst und auch wieder von Kurden entfernt - das Klima wird schlechter!” Sind wir sicher hier zu reisen, frage ich. Er stutzt kurz, “ach, immer positiv denken” - mir wird etwas anderes zumute - erst recht, als wir im nächsten Städtchen zwei kompakte Panzerwagen mit Maschinengewehr im Anschlag ihre Runden drehen sehen, auch Brandspuren am Straßenrand machen mir Angst, bloß weiter. Aber die tolle Frühlingslandschaft hellt die Stimmung schnell wieder auf - Herr Dagh hat recht - es ist so schön in diesem Landstrich, ich fotografiere Berganemonen und Mandelblüten. Mardin lassen wir zunächst rechts liegen um zum Safrankloster zu fahren. Auf dem Weg dorthin lässt uns das Schild “St.Georgs Church” stoppen, wieder diese gut renovierten Mauern, das Tor verschlossen, dahinter lebhaftes Stimmengewirr und Fußballspiel - nach etwas ruckeln wird geöffnet von einem kräftigen rothaarigen Burschen, ein anderer spricht englisch - “der Kirchenschlüssel für die Besichtigung ist nach Istanbul gefahren” - haben wir das richtig verstanden? Will man uns veräppeln? Und dann werden wir zu Chai eingeladen, dieses mal die große Glasvariante, und lernen sie alle kennen, die hier “wohnen”: christlich syrische Flüchtlinge im Kirchasyl, vor zwei Monaten erst hier gelandet - die Grenze ist gut 30km entfernt. Sie warten hier auf ihre Visa nach Schweden, Österreich, Deutschland, wo schon andere Familienangehörige, zum Teil die jungen Familienväter, untergekommen sind. Die Erleichterung steht ihnen noch in den Gesichtern geschrieben und sie lachen viel, rücken zusammen, wollen Fotos von uns und auch ich soll sie so glücklich aufnehmen. Nur kurz werden sie ernst, und es wird still, als sie die Tötungsmethode der IS demonstrieren ( mir wird schlecht). Trotz geringer gemeinsamer Sprache (Zeichensprache) fühlen wir uns nahe und als wir uns am nächsten Tag in der Stadt wieder begegnen, gibt es herzliche Umarmungen.

Dieser Tag geht uns bei ein wenig syrischen Wein noch sehr nach. Die Klosterbesichtigung verschieben wir deswegen auf den Sonntagmorgen, können sicher hier vor den Mauern schlafen - auch wenn die syrische Grenze Richtung Süden im Dunst erahnbar ist. Mit wieder sehr kompetente Führung von einem ehemaligen Klosterschüler bekommen wir Kirche, alten Taufstein.5.Jh und das Gewölbe des “Vorgängertempels” zu sehen.

Die Stadtbesichtigung der Altstadt durch verwinkelte Gassen zwischen uraltem Gemäuer führt meist steil den Berg hoch - es gibt zahlreiche Kirchtürme und noch mehr Minarette - was ist was, erkennt man die Kreuze? Versteckt hinter schweren Toren die Kirchen , man weist uns auf sie hin, damit wir reingehen können -auch hier wieder syrische Flüchtlinge, Jungs die im Kirchenhof Fußball spielen und sich so wohl die Angst aus dem Leib laufen - wir setzen uns eine Weile dazu. Viele Geschäfte, in denen es Mandeln, hellblau gezuckert, andere Nüsse, Seife und Kaffee als Spezialitäten gibt, mit ebenfalls ehemaligen Syrern oder syrisch-orthodoxen Türken kommen wir ins Gespräch und kaufen auch etwas ein - hier leben die Minderheiten sichtbar nebeneinander.

Am Abend müssen wir uns erholen - kein Programm mehr, am sicheren Klosterplatz nächtigen - da stört auch kaum das nächtliche Gewitter und der prasselnde Regen.

Christliche Spuren in Ostanatolien und Heute

Grenzenloser Van -sinn/ see - 10.3.

Diese Überschrift ist inspiriert durch unseren Grenzübertritt vom Iran in die Türkei, an den Vansee.

Seit Tagen haben wir wolkenlosen Himmel, klirrende Kälte, Schneeberge in Sichtweite.

Am Sonntag brachen wir in Tabriz auf, um die von allen mit Warnung belegte Strecke über Khoy zur Grenze bei Razi zu nehmen. Die Strasse war nicht die beste, aber für zerstörte Teilstücke gab es neue Umfahrungen, nur an einer Stelle, unter einer Brücke war es etwas eng und abgebröckelt. Da wir aber super schönes Wetter hatten, war alles problemlos zu befahren und wenig Verkehr erleichterte die Fahrt auch. So konnten wir die Ausblicke auf die hohen Schneeberge genießen.

Nun zur Grenzabwicklung - und wir wünschen allen, die diese Grenze nach uns passieren eben solches Glück: wir kamen kurz vor 17 Uhr an (dann wird das Tor geschlossen und es läuft nichts mehr), und wussten, dass wir erst am nächsten Morgen rüber wollten und nahmen einen bewachten Parkplatz- die Unebenheiten im festgefrorenen Matsch lassen nichts Gutes ahnen, bitte jetzt kein Regen oder Schnee. Um uns reges Händlertreiben und so bekommen wir lecker gebratene Fleischspieße (aber warum will man mir keine Kartoffeln verkaufen - muss ich annehmen, dass da in der Mitte der Säcke sich Schmuggelware verbirgt? - ich soll doch Paprika, oder Auberginen oder warum nicht die leckeren Zucchini kaufen). Wir bereiten uns auf den Grenzübertritt vor, sortieren unsere Papiere und nehmen uns ganz fest vor, immer freundlich zu lächeln, die Papiere nicht aus der Hand zu geben und Ruhe zu bewahren.

Beim Verlassen des Parkplatzes beginnt das Theater, ich soll das vierfache zahlen, von dem Preis, der uns bei der Einfahrt genannt wurde- ich lächle und wiederhole, “bitte her mit dem Rückgeld” - als dann ein Englisch sprechender supernetter Grenzpolizist fragt, ob wir Probleme hätten, erhalte ich blitzschnell das Rückgeld. Nach der Tordurchfahrt, will ein junger “Helfer” unbedingt unsere Papiere und uns helfen - wir lächeln freundlich, weisen auf die fehlenden Englischkenntnisse hin und schupsen ihn sanft vom Trittbrett runter, und da kommt der Custom Officer , so stellt er sich mit gutem Englisch vor und sagt, dass er uns jetzt helfen wird und wir ihm die Papiere bitte geben sollen, usw. - er erledigt alles ruhig und schnell, kommt überall sofort dran. Nur noch das Papier für die Dieselsteuer ausfüllen, und wir sollen, so der Verantwortliche nicht die volle Literzahl angeben, er schlägt 30l vor - und wir müssen nur ca 35€ zahlen ( wir hatten so viel Rials zurückbehalten - das ist wichtig!)- der Customer macht die Einzahlung und dann zur Passkontrolle, durch den Hintereingang um die lange Warteschlange zu vermeiden - hier gibt es dann eine kleine Verzögerung, weil es wohl gar nicht einfach ist unsere Daten in den PC einzugeben - nach einer Weile gibt der Beamte auf und lässt vom Kollegen abstempeln, mit guten Wünschen werden wir verabschiedet und das Tor zur Türkei öffnet sich.

Hier sind junge Zöllnerinnen wenig dienstlich und mit offenen Haaren - ein ungewohnter Anblick für uns nach einem Monat Verschleierung - sie haben Freude am Smaltalk mit uns, und da wir Zeit haben, lassen wir uns drauf ein. Der Kollege, der das Fahrzeug kontrolliert, entschuldigt sich, dass er auch noch in den Fahrraum schauen muss - “wegen der Kameras, die seine Arbeit beobachten”- und auch hier freundliche Wünsche für die weitere Reise und wir sind in der Türkei ( nach einer guten Stunde). Wir können es kaum fassen, welch ein Glück wir hatten und wie so ganz anders als bisher dieser Grenzübertritt war. In Özalp machen wir erst einmal Halt, tauschen die letzten Rials mit Hilfe eines Juweliers, essen einen kurdischen Döner und fahren weiter durch die traumhafte Schneelandschaft auf freier Strasse, fast ohne Verkehr . Unser Ziel ist Van und der Vansee, mit Übernachtung unterhalb der Festung - wieder traumhaft. Am nächsten Morgen klettern wir auf die Festung und brechen nachmittags zur Weiterfahrt an der Seesüdseite auf. In Gevas gibt es Camping mit Restaurant und Schiff zur Insel Akdamar mit armenischer Kirche - und hoffentlich Internet. Natürlich muss ich noch erwähnen, wie wir das Ganze gefeiert haben: zunächst einmal fiel der Schal und dann suchten wir den MM Migros in Van auf - der einzige Supermarkt, der Wein und Bier führt - (schon lustige verkehrte Welt, denn in der Schweiz ist Migros der einzige, bei dem es keinen Alkohol gibt) von beidem kaufen wir und brechen unser Alkoholfasten, dazu Oliven, Käse, Brot.

Ostanatolien

3.März- Ausgrabungsstätte “Thron des Soleiman” und atemberaubende Bergfahrt nach Zanja

Wir hatten uns blauen Himmel für den Besuch des “Tempelberges” gewünscht, doch auch so hatte es seinen Reiz und die Ausgrabungsstätte wurde gerade aus dem Schnee gegraben, außerdem war der Quellsee warm und blau - einfach imposant und wir hätten wirklich etwas verpasst, wären wir vorbei gefahren. Doch noch grandioser war dann die 150km lange Bergfahrt nach Zanja über Dandi - oft recht steil bergauf (bis auf 2650m), bergab, so dass wir etliche Stunden benötigten - aber auch deshalb, weil wir immer mal einen Fotostopp einlegten. Die Sonne zeigt sich oft und ließ die farbigen Berge leuchten - einfach toll.

Zanja zeigte sich von ihrer bekannten Seite als regenreiche Stadt - immerhin ist es für Schnee heute zu warm. Recht trocken machen wir einen Basar- und Moscheebummel, essen Pizza und kuscheln uns dann ins Zebra, das wir ganz nah dem Zentrum an einer Hauswand geparkt haben. Ein Anwohner weiß Bescheid und meinte, dass dies ein guter Platz sei.

...und am 5. März Schnee in Tabriz

2.März - Thron des Suleiman (2200m h)

Wir hatten nach den Besichtigungszielen der letzten Woche noch nicht genug und sind entgegen unserer Absicht das Kurdengebiet zu verlassen nun beim Thron des Suleiman gelandet, wo im Bergrestaurant ein Abendessen auf uns wartet - und wie es aussieht sind wir die einzigen Gäste, dürfen hier auf dem Parkplatz nächtigen, um dann morgen - hoffentlich mit blauem Himmel - diese “heilige Stätte” ( mal wieder alte Feuertempelanlage der Göttin Anahitha) zu besichtigen.

Rückblickend seit Shiraz haben wir folgende Höhepunkte erfahren:

*Persepolis - weitläufige altpersische Ausgrabungsstätte (ab 500 vChr)

*Nash-e-Rostan - Felsgräber (u.a. von König Darius I.)

*Nash-e-Rajab - weitere Felsgreliefs aus sassanidischer Zeit ( kann man vom Auto aus besichtigen)

*Pasargade - das Grab des Kyros, eine Anlage, die man mit dem Auto befahren kann, keine Übernachtungsmöglichkeiten und so parken wir beim Autobahnrasthof ganz hinten, essen im Restaurant und schlafen recht ruhig hier - ohne jede Kontrolle ( zu empfehlen)

*Karavanserei bei Izadkhast - auf 2200 m gelegen ist es entsprechend kalt, aber die Ruinen eines alten Lehmdorfes und die unterhalb davon gelegene Karavanserei laden zum Spaziergang ein - Besichtigung nicht weiter möglich, das neue Touristenbüro ist zerstört - ob man hier keine Besucher will? Und es beginnt zu schnieseln. Schnell weiter gen Isfehan, wir schaffen es bis zur Moschee bei Talkhunche, 1800m. Die Polizei, zwei Brüder, kommen recht schnell, wollen ins Zebra und als ich ihnen das Teppichverbot klarmache, entschuldigen sie sich und gehen. Ich koche eine erste Lage Orangen, die hier überall an der Strasse angeboten wurden.

*Isfahan empfängt uns mit strahlend blauem Himmel - ein ganz anderes Stadtbild als Shiraz, viel moderner. Die GPS-Daten für Parkplätze stimmen nicht mehr, Strassen gesperrt - aber wir finden eine zentrumsnahe Parkmöglichkeit beim Islam. Provincial Health Center, von dem aus wir zum Meydane Platz laufen. Nachdem wir ja schon auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking waren, ist dies der zweitgrößte Platz der Welt. Ausgiebig besichtigen wir Moscheen, Basars und Restaurant um dann doch noch einen Übernachtungsplatz zu suchen - mittlerweile ist der Verkehr sehr dicht. Die Ausschilderung “Fedakgarden Camping” spricht uns an, auch wenn es fast eine Std. dauert bis wir endlich dort sind. Eine mehrere km lange Parkanlage, mit Schranke und Wärterbüro. Eigentlich ist der Platz nicht zur Übernachtung vorgesehen ( nur zum picknicken und ausruhen) aber dann bekommen wir sogar einen Tee und bis morgens 6Uhr sind wir genehm (aber das haben wir nicht verstanden und schlafen aus und frühstücken in Ruhe) und beginnen unsere Weiterfahrt vorbei an auffallend vielen Obst

Ständen, einer Festung mit Turngeräten bis in eine schneegleizende Landschaft auf 2200m. Leider blühen noch nicht die Kaiserkronen. In Aligurdanz dürfen wir mal wieder auftanken. In diesem netten Ort übernachten wir am Parkstreifen- Polizei ist mal wieder gleich zur Stelle, will aber nur Pässe sehen und wissen, was Uli hier arbeitet. Dann werden auch die “Nachbarn” mutiger und eine ganze Horde Frauen entert das Zebra - Fotos werden gemacht, dann sind wir alleine. Das morgendliche Anfahrgeräusch des Keilriehmens will sich auch mit Wasser nicht beheben lassen, aber da wir direkt vor den Werkstätten stehen, dauert es nicht lange, bis der Keilriehmen nachgezogen ist, derweil hat man mir ein Gasöfchen in der Werkstatt installiert, natürlich müssen die üblichen Fotos her und dann werden wir noch zur richtigen Kreiselausfahrt mit Moped gebracht - es beginnt mal wieder zu schnieseln. Nach der Passhöhe ist das Wetter fantastisch und unser nächster Besichtigungspunkt empfängt uns freundlich:

*Korreschabad mit Festung und den berühmten Lorestaner Bronzen, dazu ein sehr reges und urtümliches Basartreiben. Diese Stadt wird uns in Erinnerung bleiben, denn mit Polizeieskorte ( 2,5 Std) bekommen wir erst nach einger Diskussion einen Nachtplatz im Park mit See und Polizeistation zugewiesen - wirklich nett, wenn es schneller gegangen wäre. Und wieder ein Morgen wie im Bilderbuch, so dass wir erst einmal einen Parkspaziergang machen müssen.

Es ist Tag des Gedenkens an die Gefallenen im Iran-Irak-Krieg, entsprechend viele Menschen sind unterwegs. Bei einem Raststellenhalt bekomme ich von einer älteren Frau, einen Kuß auf die Stirn, mit vielen Segenswünschen - das rührte mich sehr.Auch die übrigen Busgäste sind sehr freundlich zu uns. Immer mehr Leute grüßen aus den Autos heraus, ein Auto begleitet uns länger und fährt uns dann zu unserem nächsten Ziel:

*Das Grab des Propheten Habakuk in Tuyserkan - die Uni befindet sich ganz in der Nähe, ein Englischdozent mit Familie taucht auf und lädt uns ins Restaurant ein, danach zum Kaffee nach hause. Es wird wieder einmal ein eindrücklicher Abend mit weiteren Gästen. Dass die Polizei an diesem Ort so sehr beflissen ist- zu unserer Sicherheit - ist schon lästig, doch unser neuer Freund hilft uns und so steht zwei Nächten vor der Uni nichts mehr im Weg.

*Tape Nushejan - unbedingt sehenswert, ein Hügel in einer platten Landschaft, dem man seine Heiligkeit anmerkt, darauf die Reste einer medischen Festung mit Feueraltar. Der Ausflugstag am Samstag hält zwei weitere Höhepunkte bereit, und da das Wetter so wahnsinnig schön ist, sind wir auch nicht alleine unterwegs.

*Kargavan - Anahitatempel -hier begegnet uns eine deutsche Busreisegruppe, gleich wird uns Tee reingereicht und Kuchen, wir fühlen uns etwas überrumpelt, aber sie finden uns so exotisch, dass wir für sie auch zu ihrem Besichtigungsprogramm gehören. Die Tempelanlage ist grandios!

*Bisotun - der Berg der Götter mit Dariusrelief

Wieder einmal bunte Picknickstimmung und das entschädigt ein wenig für die von Baugerüsten verdeckten Reliefs ( nur von unten erhasche ich einen Fotoblick).

*Hamadan - erklären wir kurzfristig zur freundlichsten Stadt Kurdistans mit dem bemühtesten Parkwächter, so dass wir hervorragend schlafen, mitten im Zentrum und auch noch ruhig. Schon beim Aussteigen Empfang mit Gebäck und heimatlich anmutendem Stadtbild ( Insbruck lässt grüßen). Wir verlassen Hamadan um zur Tropfsteinhöhle zu fahren:

*Ali Sadr Höhle - diese Höhle ist sehr sehenswert - wenn mal davon absieht, dass der Eingangsbereich nur über eine kilometerlange scheußlichste Vergnügungswelt zu erreichen ist. Mit Booten wird man durch die Gänge gefahren, dann auch ein Spaziergang über 300 Stufen durch die herrlichste Tropfsteinwelt. Dass wir nur den VIP - Eintrittspreis zahlen mussten, war Glück ( ansonsten 20€/Person). Der Tag ist noch früh und so fahren wir auf Nebenstrecke gen Bijar, eine freie schnelle Strasse - jedenfalls die ersten km, dann Baustelle und bald geht die Sonne unter und wir parken neben der Strasse im wilden Kurdistan - uns überstehen die Nacht in totaler Stille. Am nächsten Morgen, bei strahlendem und klirre kaltem Wetter, sind wir übermütig genug nun doch noch zum Thron des Soleimann zu fahren - Bijar ist übrigens ein sehr urtümliches kurdisches Städtchen mit traditionell gekleideten Männern, Basar, etc.

Wenn Ihr das lest, könnt Ihr verstehen, dass wir uns jetzt im Restaurant verwöhnen lassen. Hoffentlich klappt das WIFI

Bildergalerie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20.Februar - In Shiraz 40 Jahre zu spät und einen Monat zu früh

Im Zebra sitzen wir warm, ein gemütlicher Freitagabend - da bringt es Spaß Fotos zu sortieren, etwas Text zu schreiben und zu lesen - Uli bereitet sich auf die Ausgrabungsstätte Persepolis vor.

Unsere Fahrt gen Norden führte uns von Bandar Abbas über die Nebenstrecke nach Shiraz, so entkamen wir den Lastwagenkolonnen auf der Autobahn und konnten vier Besichtigungsorte rund um Darab anpeilen. Der erste war eine Feuertempelanlage bei Rostaq. Die alten Tempel liegen in ockerfarbenen Bergen und aus einer alten Quelle tropft das Wasser in einen Brunnen. Auf dem 9km langen Pistenweg dorthin grüßen die ersten blühenden Mandelbäume und deren Besitzer, die fleißig beim Neuverlegen der Bewässerung sind - es riecht nach Frühling. Das nächste Ziel ist die Ruine einer in den Berg gehauenen 20m langen “Kirche” in Kreuzform mit Seitenschiffen (vielleicht eine alte Tempelanlage der Fruchtbarkeitsgöttin Anahita - nehme ich mal an). Vier junge Iraner (ein Ehepaar, Bruder und Freund) sind gerade mit dem Picknick fertig, zu dem sie einen Teppich im Innern ausgebreitet hatten.

Wir kommen ins Gespräch und so ist es klar, dass sie uns zu Ziel Nr. 3 führen, dazu muß aber noch schnell gehalten werden um mit drei PET-Flaschen Benzin aufzutanken - wir hätten diese spektakuläre in den Fels gehauene Platte gewiss nicht ohne Hilfe gefunden. Daneben sind Bauern auf dem Kohlrabifeld beschäftigt, natürlich müssen wir probieren -alles bio. Nun ist klar, dass wir auf jeden Fall auch zu den Jungen mit nach hause kommen sollen - in die Studentenbude? Nein, erst noch zu Ziel Nr. 4 - ich gebe zu Bedenken, dass es gleich mal dunkel wird und auch die Regenwolken sehr bedrohlich aussehen - und so kommt es, dass die Tropfen fallen, gerade als wir bei einer Wallanlage aus röm. Zeit landen, wir flüchten unter einem hohlen Baum, ich soll reinkriechen und die Jungs sind sehr bemüht ein Feuer für mich zu machen - na ja, es bleibt beim Versuch, ist bei Sturm auch gar nicht so einfach. Im Dunkeln sind wir mit etlichen Geisterfahrern unterwegs, warum geht es in die falsche Richtung? Uns bleibt keine Wahl, wir folgen und landen in einem kleinen Dorf beim Haus des Ehepaares, wir staunen nicht schlecht, was sich hinter den Mauern für prächtige Wohnungen verbergen - bald trudeln mehr Gäste ein, es wird gekocht, Fotos gezeigt und von uns geschossen. Laute Begeisterung entsteht bei der Website von Münster. Das hilft über nicht vorhandene Sprachkenntnisse hinweg. Das gemeinsame Essen auf dem Teppich ist vegetarisch lecker (Kartoffeln, Champignons, Paprika,Zwiebeln gedünstet, Salat, papierdünnes Brot). Da wir inzwischen die Landesgeflogenheiten kennen, verabschieden wir uns nach dem Essen, um in unserem Zebra zu verschwinden, das eingequetscht zwischen den Hofmauern steht - natürlich wollen nun noch alle Anwesenden das Innere besichtigen.

Am nächsten Morgen begleiten uns dunkle Regenwolken bei der Fahrt auf Shiraz zu. Wir halten um Fotos von den klaren Spiegelungen bei den Salzseen zu machen. In Shiraz peilen wir die Stadtmitte an, landen zum Schlafen in einer Wohnsiedlung mit ganz kleinem Park, werden herzlich von einem Anwohner eingewiesen und bekommen auch gleich frisch geschüttelte Orangen. Bald folgt die Einladung zum morgigen Lunch und ich habe einen Abend mit dem Kochen von Orangenmarmelade vor mir - herrlicher Duft im Zebra! Morgens dann werden wir von zwei lustigen Polizisten geweckt, die Spaß haben, dass wir nicht richtig bekleidet sind, mein Badehandtuch muss reichen: Passkontrolle - ich bleibe liegen, was sie noch mehr zum Lachen reizt und sie reichen uns ein Riesenpaket frisches Brot durchs Fenster. Gestärkt machen wir uns auf zum Mausoleum des Dichters Hafis, immerhin Goethes Vorbild. Wir bekommen eine Ahnung von der “Garten- Rosen- und Nachtigallenstadt”, aber in dieser Kälte will sie uns nicht recht gefallen. Der Satz von Sharif stimmt wohl “ Ihr seid 40 Jahre zu spät hier und einen Monat zu früh.”- Ja, zum Frühlingsfest muss es hier toll aussehen. Um so mehr Freude haben wir dann bei der Einladung bei Familie “Sharif” - ein Poet, Literat, Tänzer, Heiler ( alles was unter diesem Regime nicht erlaubt ist - auch nicht die lecker selbst gebrauten Getränke, von denen wir “naschen”), das Mittagessen ist vorzüglich, es gibt traditionelles Gemüse mit Schaf (leckerst!),Salat mit verschiedenen Yogurtsoßen, gegrillten Fisch mit Tomaten, Reis mit Safran - die Kinder spielen Daff und Zarb (Trommeln) und es wird getanzt - wieder einmal ein Beispiel iranischer Fröhlichkeit und Gastfreundschaft.

So, das war mal wieder ein längerer Bericht. Ab morgen heißt es dann Land gewinnen, die fast 2000 km müssen wir bis zum 11.März schaffen und zu schauen gibt es auch noch viel.

Bildergalerie

17.2. Bandar Abbas - Qeshm und die sieben Weltwunder

Wir sind wieder auf dem Festland und lassen erst einmal die Eindrücke der letzten Inselwoche auf uns wirken.

Zunächst für alle Iranreisenden: die Insel Qeshm ist das absolute Highlight Irans und sollte auf keinen Fall verpasst werden. Hier findet man auf überschaubarem Gebiet alles konzentriert und die Landschaft - eine muschelkalkhaltige Gebirgslandschaft mit von Windregenerosionen bizarr geformten Bergen - stellt selbst die Wadis des Oman in den Schatten. Qeschm ist sich seiner Besonderheit bewusst und so ist einiges auch touristisch aufbereitet - seit 2006 nennt sich das Gebiet Qeshm-Geopark. Ein künstlerisch gestalteter Wegweiser hilft uns die Besonderheiten jeweils schnell zu finden. Aber dass wir auf der Südseite der Insel keine Strasse vorfinden würden, sondern eine ca. 60km lange sehr harte Wellblechpiste, zum Teil schmal, da abgebröckelt - davon hatten wir nirgends gehört. Entsprechend lange brauchten wir, um die Salzhöhle besichtigen zu können. Die Erosionsformen des Sternentals ließen uns staunen, noch mehr die Chakuh-Klamm, wo wir die ruhigste Nacht unserer Reise verbrachten. Zu erwähnen auch die Mangrovenwälder, die wir bei Ebbe erleben, die Schiffswerften, die Strände, die Delphintour ließen wir aus. Besonders wohl gefühlt haben wir uns bei Annelie und Alireza , die im Zeyton- Parkgelände ein Restaurant, das “Golden Nights” aufgebaut haben. Annelie ist Norddeutsche,( wir haben im gleichen Lokal als Jugendliche getanzt, Lintig!), hier gibt es die leckerste Pizza unserer Reise, Uli kann zu seinen Geburtstag mit Sekt ( Überraschungsgeschenk von den Schweizern HP u Susanna - in Muskat und Dubai getroffen- Danke!!) nachts mit den beiden anstoßen, dazu ertönt Livemusik. Wir erfahren mal wieder viel über Leute und Land und die besondere Situation im Iran ein Geschäft aufzubauen. Wieder erleben wir, was für ein fröhliches Volk die Iraner sind, und vor allem reiselustig. Es ist “Revolutionswochenende”mit Feiertagen vorher, alles scheint auf die Insel zu strömen, es wird gezeltet und überall schlafen die Menschen auf den Mittelstreifen der Strasse, in dem Park, selbst im Wasser ist es sehr voll. Ab Sonntag hatten wir dann die Insel wieder für uns alleine. Mir fällt es schwer nur ein paar Fotos auszuwählen.

Ihr merkt, wie begeistert wir sind, und wir selbst wundern uns, dass nach einem halben Jahr Reise noch immer diese Begeisterung aufkommt.

Insel Qeshm

43 Stunden Dubai - Queshm

Mit der untergehenden Sonne bringt uns eine übervolle Fähre von Bandare Pol auf die Insel Queshm.

Es ist Dienstag, der 10.Februar. Punkt sechs Uhr abends parken wir unser Zebra an einem Strandabschnitt auf der Insel - und wir sind einfach froh hier zu sein - Betonung liegt .auf “einfach” und “hier” und “sein” und froh sowieso.

Am Sonntagabend 17 Uhr sollten wir zum Einchecken in Dubais Hafen , Port Rasheed sein. Die Fahrkarten hatten wir am Samstag bereits in Sharja holen müssen ( Gesamtpreis 3004 AED - davon Auto: 400$, ein von Christian Ivan -”Iranisgreat“ ausgehandelter Sonderpreis)

Unser Agent der Shipping Gesellschaft ist eine halbe Stunde später auch da. Er nimmt unsere Pässe in Empfang, verhandelt mit dem Hafenpersonal und kommt mit der Information, dass wir nun doch noch nicht die Autos aufs Schiff fahren müssen, sondern heute Abend auf dem Gelände vor der Emigrationsbehörde übernachten können. Am nächsten Morgen um 7.30Uhr werden wir uns für die Ausreiseformalitäten vor den Lines wieder treffen - er wird wohl noch die Frachtpapiere erledigt haben, wir merken davon nichts. Wir freuen uns, dass wir uns gemeinsam mit Berit und Heppo und Hund Sidi auf diese Grenzfahrt begeben können und genießen erst einmal das leckere Abendessen, das die beiden kochen. Heppo hobelt dazu mit der Akrebie eines Zimmermannmeisters die Auberginen, Zwiebeln, Tomaten gleichmäßig klitzeklein. Wir verbringen einen vergnüglichen Abend im Zebra - immerhin müssen wir nun nicht ins Hotel, wie gewünscht. Es scheint so schwer vorstellbar für die Menschen hier zu sein, dass man im Auto übernachten kann.

Es ist Montag, der 9.Februar, morgens um 7.30Uhr und ein wenig verspätet, passieren wir das Hafengate in Begleitung des Agenten. Während die Papiere von indischem Personal bearbeitet werden , unterhält der emiratische Chef uns sehr amüsant mit kleinen Lebensanekdoten. Dann kann aufgefahren werden - immerhin ist es auch gleich halb zehn, Abfahrtzeit sollte zehn Uhr sein. Dass dieses ein utopisches Ziel ist, sehen wir sehr deutlich, als wir in die Emigrationshalle kommen. Hunderte iranische Familien mit ihren Einkäufen - Mikrowellen, Fernsehapparaten, Spielsachen, die sich auf Kofferkarren türmen, wollen mit - warum kommen sie so spät?

Fast hätten wir dann den Bus verpasst, der die Passagiere zur Fähre bringt, wenn Andreas nicht aufgefallen wäre, dass die Halle immer leerer wird - mittlerweile ist es halb zwölf - kein Wunder, dass wir schon etwas apathisch rumsitzen. Und tatsächlich legen wir gegen 12.30 Uhr ab.

Wir haben die Sondererlaubnis, in unseren Autos bleiben zu dürfen, Hund Sidi freut sich besonders darüber - wir sind die einzigen Autopassagiere - alle anderen Fahrzeuge sind unnummerierte Kleinwagen (KIA ) und der Lastwagenanhänger mit dem riesigen Einkaufsgepäck. Sechs bis sieben Stunden soll die Überfahrt dauern und dieser Plan wird eingehalten. Das Mittagessen nehmen wir an Deck ein -doch dann wird uns mitgeteilt, dass wir nicht ständig hoch-und runter laufen sollen - macht auch nichts, wir sind ja gerne in unseren Wagen und vertreiben uns die Zeit mit lesen: Uli hat noch eine ZEIT und ich schaffe den spannenden Roman “Allmen und der rosa Diamant” von Suter durchzulesen. Mit untergehender Sonne erreichen wir den Hafen von Bander Langeh. Wir sind im Iran - dachten wir - doch so schnell geht das nicht. Ein Bus fährt uns ca. 700m zur Abfertigungshalle, Passkontrolle für die Einreisenden, derweil sind unsere Autos noch an Bord - und zu ihnen wollen wir auch zurück, doch das ist nicht einfach. Unsere Pässe sind schnell abgestempelt, doch wer versteht, dass wir nun zurück müssen - durch die “Einbahnstrasse”. Und jetzt kommt wieder die Anweisung, die wir schon kennen: Hotelzimmer!! Das Büro für die Wagenformalitäten hat abends schon geschlossen und Ausschiffen können wir erst am nächsten Morgen. Es dauert lange, bis endlich jemand kapieren will, dass wir bei unseren Autos bleiben, zumal ja auch der Hund da drinnen ist und auf keinen Fall ein Hotelzimmer beziehen werden. Etliche Telefonate werden getätigt, bis jemand die Anweisung gibt, uns zur Fähre zu bringen, dort würden wir in der VIP-Kabine übernachten können. (das Gesicht ist gewahrt!), ein Beamter zieht mit uns im Laufschritt zur Fähre, die Schiffsmannschaft freut sich uns wieder zu sehen, Sidi auch, der jetzt endlich einen Landgang machen darf, und wir beziehen die VIP-Kabinen - unsere eigenen WOMO- Hotels und sind müde und froh. Wir werden die Nacht bei Motorengebrumm, sonstigen Betriebsgeräuschen und nur sehr leichtem Wellengang überstehen - der Iran wartet also auf uns - morgens ab 7.30 Uhr soll das Büro geöffnet sein. Wer hat eigentlich behauptet, dass die Fahrt nach Bandar Lengeh kürzer sei als nach Bandar Abbas, frage ich mich beim Einschlafen.

Am nächsten Morgen beginnt der weniger lustige Teil unserer Ankunft im Iran. Runter von der Fähre - aber wohin? (Für alle, die mal in die gleiche Lage kommen sollten, empfehlen wir an dieser Stelle, zum Büro der Valfajr Shippingline zunächst die 700m zu Fuß zu gehen - mit dem Auto darf man ja noch nicht das Hafengelände verlassen - um die Qittung für die Bill of Car-Storage zu holen) Wir landen erst einmal im Büro der Sicherheitsbehörden, unsere Visa, Carnet werden etliche Male kopiert. Auf den Chef, der in einem Meeting ist, müssen wir eine Stunde warten, werden dann in sein Büro geführt - ein Müllsack in der Ecke enthält wohl alle Dinge, die wir nicht sehen sollen, und ein Putzspray und Tuch für den Glastisch verschwinden noch schnell - wir sinken zufrieden in die weiche schwarze Ledergarnitur. Zufrieden deswegen, weil der Chefsekretär ein perfektes Schulenglisch spricht und dem Chef und uns alles übersetzt - dies hier wird ein kleines Interview über uns und unsere Absichten hier im Land - sehr freundlich, fast lustig, man entschuldigt sich auch ( dafür brauchen wir ja auch keinen Reisebegleiter) - wie oft wir wohl in den nächsten Wochen observiert werden? Doch wenn wir gedacht hätten, dass wir nun auch noch den nötigen Stempel in unser Carnet bekommen, dann irren wir - es fehlen nochmals Kopien vom Visum und Carnet und dieses alles in einer grünen Mappe, die wir kaufen müssen. Die Irrgänge durch Büros gehen weiter, bis endlich jemand den Weg zu dem 700m entfernten Büro der Shippinggesellschaft weist - und während ich im Zebra warte und Sidi im La710 - schaffen die anderen drei mühsam den Verantwortlichen zu überreden, das erforderliche Formular “Bill of Car-Storage” auszustellen. Dass er dann sogar noch die erforderlichen Fotokopien für uns macht, war richtig nett. Also, mit allem jetzt wieder zu dem gut Englisch sprechenden Sekretär der Sicherheitsbehörde - es dauert, die grünen Mappen müssen noch her, warum fehlt dann aber zum Schluss immer noch der Stempel an der richtigen Stelle - sollen wir den selbst machen? Nochmals reingereicht und ein letztes Mal, weil dann auch noch die Unterschrift fehlte. So gut, dass wir uns an diesem Morgen zu viert unterstützen konnten, alleine hätte jede/r von uns die Nerven verloren - und: wir haben keine Hilfe eines Agenten gebraucht! Wir sind stolz auf uns. Es ist Dienstag, 10.2., viertel vor zwölf und wir rollen aus dem Hafengelände: Iran, wir kommen!

Nützliche Adresse

Valfajr Shipping Co./ Al Hili Marine Services, Sharja info@alhili.com

Von Dubai nach Bandar Lengeh

1.Februar - Dubai

Wir haben ein Wochenende hinter uns, das ganz im Zeichen von Begegnung und Besuchen stand. Schon am Donnerstag früh wurden wir überraschend von “unserem Scheich” (Juma) mit seiner “Rechten Hand” ( einem netten Inder) abgeholt, um das Dubai Museum und den Stadtteil Shindagha zu besichtigen. Hier stand das Haus seiner Familie, die Schule und wir durften an seinen Erinnerungen teilhaben - sehr berührend war, dass er vor dem Betreten einiger Räume und Innenhöfe ein kurzes, leises Gebet sprach.

Wir wurden abgeliefert an unserem Strandplatz, nicht ohne noch unsere Mittagsverpflegung - eine große Schnittchenplatte - überreicht zu bekommen und um 16 Uhr sollten wir zu ihm nach hause kommen, um von dort in “sein” Wüstencamp zu fahren. Inzwischen bereiteten sich am Strand viele Kiteflieger auf das Wochenende vor und es bot sich uns das Bild eines bunten Himmels. Wir waren froh, dass Silvia und Christof (mankei-travel) auch inzwischen eingetrudelt waren und wir gemeinsam der Einladung folgen konnten. Das “Camp” liegt nahe des Dorfes Liselay ( hier fand gerade ein traditionelles Dorffest statt, zu dem wir auch noch zwischendurch gefahren wurden) in den Dünen mit recht viel Baumbestand, in der Nähe Farmen, die wir dann auch besichtigten; Kamele, Kühe, Ziegen, Biogemüse und Falken, dann noch eine Halle mit verschiedensten historischen Oldtimern. Kulinarisch wurden wir sehr verwöhnt, abends gegrillte Lammspieße, die nächsten Tage je ein Zicklein (leckerst!) - von der Nachbarsfarm - auf Reis plus Salat und Obst.

Das leckere Programm ging am Samstagnachmittag weiter, wir waren zum Grillabend mit Dusche und Waschmaschinenbenutzung bei einer deutschen Familie eingeladen, die wir mal in Muskat getroffen hatten. ( danke Katja und Christof -alle Wäsche ist jetzt sauber im Schrank!) - lange erzählten wir und konnten so ein wenig an ihrem spannenden Berufs- und Familienalltag teilnehmen. Viel hörten wir auch über die Internationale Deutsche Schule.

Nun stehen wir wieder am bekannten Strand von Jumeira - nicht mehr alleine. Heute sind es hier fünf Wohnmobile. Unsere Referenznr. Für das Visum lässt auf sich warten - es hat ja auch noch Zeit, Silvia und Christof bekamen das Visum problemlos - das sollte bei uns dann auch klappen. Der Weltrekord der Kiter hat leider nicht geklappt - schade!

Nachtrag, 2.2.: die Referenznr. ist da!!

Dubai von der köstlichen Seite

28. Januar - Dubai, Jumeira Beach 

 

 statt vieler Worte ein paar Fotos

 

Dubai, d.h.:

 

 

Zugabe Oman 17. - 19. Januar

Das hätten wir nicht gedacht, dass wir so schnell nochmals im Oman landen. Zügig waren die Grenzformalitäten erledigt und wir in den Emiraten. Für unser erstes Ziel, die sog. Hatta- Pools, überschreitet, bzw. durchfährt man auf einer Nebenstrasse nochmals die Grenze, von zwei etwas ältlichen Grenzbeamten wird man nach kurzem Blick ( durch dicke Brillengläser ) in die Pässe durch gewunken.

Im Reiseführer steht noch etwas von Pisten, doch hier erwartet uns nur gute Straße. Dafür finden wir die Hatta-Pools nicht und uns tröstet nur mäßig, dass wir nicht die einzigen sind, die suchen, vielleicht ist es einfach zu trocken! Ein sehr nettes indisches Pärchen schließt sich uns an - auch gemeinsam haben wir keinen Erfolg, indes die Landschaft grandios ist. Wir finden etwas seitab der Straße einen Nachtplatz, bald gesellt sich ein Emirati mit Pickup und super Campingausrüstung zu uns, überreicht uns einen großen Beutel Datteln “ich hab euer Auto vor 14 Tagen in Muskat gesehen - wollt ihr ein Feuer machen?” und schon holt er knorrige Baumstämme von seinem Auto - so sitzen wir einige Stunden am Lagerfeuer und erzählen.

Am nächsten Morgen fahren wir weiter auf Entdeckungstour ( wer es nachfahren will: bis Ash Shuwayhah und dort rechts Schild “Ash Shaya” 6km) und sind von der grandiosen Bergwelt mit Schluchten und Wadis mal wieder überwältigt, wir wandern ein wenig, rasten …. und genießen unsere Sonntagsstimmung.

Ich hab Freude an den Fotomotiven.

Wir bleiben dann doch unserem Grundsatz treu, nicht in engen Wadis zu übernachten und fahren zurück zum nächsten Ort, zumal es dort auch Internetempfang gibt, ein kleiner Rest ist noch auf der Card.

Morgens staunen wir nicht schlecht, denn um uns herum hat sich der Himmel zugezogen und wir hören Donnergrollen. Beim ersten Tröpfeln zieht Uli die Leiter ein und nach fünf Minuten fahren wir lieber aus der Pfütze heraus, in der wir stehen. Nach zwei Stunden machen wir uns auf den Weg, die Strasse zu begutachten und ob man noch durchkommt bis Hatta. Was wir sehen, ist zum einen ein wunderbares Naturschauspiel und zum anderen erschreckend, wie schnell Strassen abrutschen und Geröll von den Bergen kommt, die Wadis schwellen auch an, jetzt also Hatta-Pools mit Wasser - hier ein paar Fotos. So also hat sich der Oman für uns recht tränenreich verabschiedet - wir relaxen erst einmal in Hatta, haben eine SIM-Card für die Emirate gekauft und sitzen im Warmen, während draußen immer wieder dunkle Wolken aufziehen.

Uli sagt gerade: ”Es ist kalt hier, 25°, ich muss mir nen Pullover anziehen.”

Sonniger Oman und abschiedstrauriger Oman

Oman - es war so wundervoll - Danke

Heute, am 17. Januar verlassen wir nach rund 70 Tagen Rundreise durch den Oman dieses Land, das wir lieben und schätzen. Fast ein wenig wehmütig ist uns, haben wir uns hier doch so wohl gefühlt. Wir werden den Grenzübergang in Hatta nehmen, um dann in den Vereinigten Emiraten für einige Wochen zu bleiben, denn im Iran ist es uns noch zu kalt.

 

 

Abschiedsfotos von Sohar und Shinas - zwischen Tradition und Moderne

15. Januar

Heute legen wir noch einmal richtig zu und verbringen einen Reisetag im Oman, im Gebiet der Batinah, wie wir es am liebsten tun: ein Stück zurück des Weges dann in dieses und jenes kleine Dörfchen, manch Sackgasse erwischen wir. Wir fahren an Gärten vorbei mit Gemüseanbau zwischen und unter Palmen, Pflanztunneln und großen Plantagen, landen an Stränden, wo das Fischerleben noch aktiv ist oder die Fischerhäuser alle "entwohnt" wurden und die Bewohner sich trotzdem oft hier aufhalten und erst am nächsten Tag zurück in ihr neues Wohnhaus gehen. Wir entdecken die Bullen, die für die Bullfights eingesetzt werden, dürfen Fotos von ihnen machen und auch die Ställe besichtigen, da gibt es auch ein Neugeborenes.

Am Strand dann das Einholen der Netze mit kleinen Silberfischchen. ist das eine Arbeit! - die kleinen Jungs erhaschen sich auch eine Tüte voll. Spannend zu beobachten, dass hier eine Frau das Kommando hat und auch die Netze mit einholt. Rennkamele werden am Strand ausgeritten - ein imposantes Bild.

zum Abend dann Kontrastprogramm, 10km vor Sohar gibt es eine neue "Vergnügungsmeile" mit Kinderspielplätzen, Sitzplätzen, Duschen, WC,.... auch einige Quads fahren laut am Strand - Feuer wird gemacht, wir sind gespannt, wann hier Nachtruhe einkehrt. 

Energie pur

 

14. Januar

Mit dem Besuch der Qaboos Moschee, der größten des Landes, haben wir uns heute von Muskat verabschiedet.

Mir gefällt dieser Prachtbau vor allem wegen seiner sanften hellen Farbe von außen - innen ist es nur protzig mit riesigen Leuchtern und der Gebetssaal der Frauen sehr schlicht.

Die Außenanlage mit der Blumenpracht ist ein Meisterwerk der Bewässerungskunst.

Mehrheitlich italienische Touristen waren zu hören - und schaut euch mal den Typ mit dem Selfieständer an! - der war eine komische Nummer. Dazu noch ein paar schöne Fotos .

 

 

Als Zwischenhalt wählten wir einen kleinen Küstenort, ca 80km vor Sohar. Hier war wohl noch nie ein WoMo - die Kinder wollten eigentlich so gerne reinschauen, als ich sagte, nur einer zur Zeit, bekamen sie Angst - könnte ja doch ein Elch drinnen sein.

Es ist schon dunkel, da klopfen die Väter und wollen rein. Uli meinte ganz cool, ob wir dann auch zu ihnen nach hause das Schlafzimmer anschauen könnten - also haben auch die Väter auf eine Besichtigung verzichtet.

Eine große Tüte Obst bekamen wir reingereicht, und morgen möchte jemand mit uns einen Ausflug mit seinem Auto machen (aber wir nicht)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Muskat ade

12. Januar - Muskat

Langsam neigt sich unsere Zeit im Oman dem Ende zu, das Visum läuft ab - ob wir nochmals verlängern? Auf jeden Fall fahren wir erst einmal in die VAE ( Dubai).

Da ich mir nach langer Zeit mal wieder einen Rückenwirbel ausgerenkt hatte, brauchte ich therapeutische Hilfe, die es in Muskat gab. Mehrere “Angebote” gibt es hier - chiropraktische Griffe plus Osteopathie in der Finland Clinic - eine deutsche Physiotherapeutin behandelt mich genauso wie ich es brauche: der Wirbel ist wieder am rechten Ort, die Schmerzen fast weg und ich bin sehr froh und beweglich! Wir stehen an einem Strandabschnitt in Muskat mit zwei anderen WoMos -Wintersberger kennen wir schon , dazu noch ein Schweizer Pärchen , erzählen und bummeln etwas rum, essen gemeinsam.

Uli und ich haben mit dem Fahrrad die Oper umkreist, wurden dann aber doch des Geländes verwiesen “it is forbidden”- morgen werden wir diesen Prachtbau mit Führung nochmals aufsuchen.

Gestern Abend hatten wir zwei noch eine ganz interessante Einladung bei einer deutschen Familie, die seit 8 Jahren im Oman wohnt ( Annette, ist die Direktorin des Projekts “Botanischer Garten Oman” und Heiko Chemiker, der z.Zt. Teilhaber an einer Umweltmessfirma ist) - dieser Kontakt war sehr bereichernd ( nicht nur, dass ich nach geschätzten 100 Jahren mal wieder Rotwein getrunken habe) , vor allem auch die politischen “Ein- und Ausblicke”.

Auf Nachfrage: inzwischen sind wir bei Reifenpanne Nr.8 ( wieder ein Nagel)

Links: www.wonderlusters.com  ( das Pärchen mit Geige)

           www.mankei-travel.com   ( Silvia und Christoph Wintersberger, unsere Wege kreuzten sich und ihre Website ist super gut)

Bildergalerie

Kurznotiz vom 5. Januar

Rekordmeldung: zwei platte Reifen an einem Tag - und das auf freier Piste, wo am Tag eine handvoll Wagen vorbeikommt, aber das reicht, wir werden zur Reparatur samt Reifen hin und her gefahren ( 50km) , wechseln müssen wir dann aber alleine - aber auch das schaffen wir. Vergnügt sitzen wir jetzt bei Internet und sind froh, dass doch alles gut ging.

Spießige Grüße aus dem Oryx-Antilopen- Reservat

Jahreswechsel und Richtungswechsel - Januar 2015

Entspannte Ferien haben wir gemacht - in unserer Felsenbucht am Meer bei Mirbat, die bei den Einheimischen Afeira heißt. Hier sprechen sie noch ihren eigenen Dialekt, der sich vom Arabischen unterscheidet und den Klang eines lauten Streitgesprächs hat, auch sonst haben wir etliches von ihnen erfahren, denn Mohamed, der hier seine “Fischrechte” hat, spricht sehr gut englisch und ist an dem Kontakt zu uns interessiert - es geht sogar so weit, dass er uns eine Geschäftsbeteiligung anbietet, wenn wir ihm bei der Vermarktung von getrockneten Abalone in D helfen ( er selbst wartet gerade auf sein Visum, um nach China zu reisen und dort einen Markt für die Seeohren auf zu tun) -Leider ist das nun gar nicht unsere Stärke ( aber wenn jemand dieses liest und uns mit Ideen oder Kontaktadressen weiter helfen kann, sind wir dankbar - diese Abalone sind eine absolute Delikatesse und aus diesen Gewässern biologisch einwandfrei, keine Zucht, nach alten Fangmethoden abgebaut ….) Mohamed kocht Tee mit Zuckerwasser auf dem Holzfeuer und sein Freund Salem erbittet von mir den Kochtopf und bereitet Schnecken zu, ich darf reichlich probieren - auch köstlich! Die Operculen hat er alle sorgfältig rausgelöst und ich tue sie zu meinen gesammelten. Was das sind? Es sind kleine Halbkugeln, mit denen die Meeresschnecken ihr Öffnung verschließen können, auf der “Schnittseite” haben sie eine Spiralzeichnung, sie werden “Auge Shiva” oder “Auge der Sancta Lucia” genannt und zu Schmuckstücken verarbeitet.

Jetzt wissen wir es genau laut Mohamed, er hat schon einige Europäer gesehen und findet sie oft crazy - aber “ihr seid noch mehr crazy” und schüttelt seinen Kopf. ( wie kann man nur sein Haus verkaufen und auf Reisen gehen, hier spart jeder, um ein Haus zu haben - und das finden wir nun wieder verrückt, gerade für einen alten Nomadenstamm.)

An einem anderen Tag gesellt sich eine sechsköpfige italienische Gesellschaft mit Fahrer zu uns, Vater und Sohn haben erfolgreich gefischt, auch eine Languste ist dabei, alles wird in einem großen Topf zum Kochen gebracht, 15min ziehen lassen , zerteilt und geteilt - Uli und ich haben das Gas gestiftet, den Teppich ausgerollt, Espresso gekocht und sind herzlich eingeladen - es ist ein richtiges spontanes Fest in dieser ansonsten sehr einsamen Gegend.

Auf das Neue Jahr stoßen wir bei Mondschein alleine an - da war doch noch etwas? - genau, eine Flasche Secco ist im Karton mit der Winterkleidung ( ganz hinten drin) gereist, dazu leuchten ein paar Wunderkerzen, nur die Krebse schauen uns zu und der Mond.

Das Feuerwerk erleben wir dann zwei Nächte später am Meer nördlich von Shuwaymiya: Meeresleuchten - es funkelt und huscht blitztend unter Wasser, also würde jemand mit einer Taschenlampe unter Wasser rumfunzeln, oder es leuchtet grün fluoreszierend in den Wellen - betörend! Wir empfinden dieses Naturschauspiel sehr ähnlich dem der Nordlichter. Nur dieses Leuchten geht die ganze Nacht - auch als der Mond schon untergegangen ist. Tagsüber konnten wir es auch noch erahnen, und das konnte ich dann mit der Kamera einfangen.

Am Neujahrsmorgen packen wir zusammen und verlassen diese Traumbucht. Jetzt können wir die neue Küstenstrasse nochmals in umgekehrter Richtung genießen - und das tun wir ausgiebig mit vielen Stopps, Kaffeepause, Mittagpause mit tollen Ausblicken. Wir entdecken 1000 und mehr Weihrauchbäume in abgehenden Wadis oder an den Hängen - der Blick hat sich geschärft. Wir besichtigen mehr zufällig ein unfertiges oder aufgegebenes Hotelprojekt der Kuweitis, an einem 20km langen weißen Sandstrand ist ein fast ebenso großes Terrain eingezäunt - fast leer, nur ein weißes igluförmiges Modell ist von Weitem zu sehen- wir fahren es an, ein netter pakistanischer Wächter schließt uns auf - Ja, das wäre eine Unterkunft nach unserem Geschmack!(s. Foto)

Die Strasse führt nach Shuwaymiya in die endlose platte Kieswüste mit Ölfeldern sonst nichts - die muss noch einen Tag auf uns warten - wir übernachten nochmals am Meer - sonst hätten wir ja auch das Meeresleuchten verpasst.

 

 

Leuchtender Oman

2.Weihnachtstag

Wir genießen unsere Weihnachtsferien in der Eagle-bucht bei Mirbat mit Schnorcheln und Nichtstun - nur Uli war fleißig und hat sein Heiligabenderlebnis aufgeschrieben, das auch Ihr jetzt lesen könnt:

Tierische Begegnung am Heiligabend

Es ist Heiligabend, wir stehen an unserer Lieblingsfelsenbucht nördlich von Mirbat. Ich sitze in einem windschiefen, aber stabilen Unterstand, der vor dem strengen Wind schützt. Marianne ist im Wagen und bereitet etwas Leckeres zum Abendessen vor.

Es ist stockfinster, auf dem Tisch gibt ein Teelicht in einem Papierwindlicht (Danke, Monika und Peter) ein stimmungsvolles gedämpftes Licht. Ich denke an den vergangenen Tag: Mit Hilfe von GPS-Daten (Dank an Christof für die Oman-Karte im Garmin) haben wir den Baobab-Forest in einem versteckten Seitental gefunden und die gewaltigen Affenbrotbäume bestaunt, die es sonst nur in Afrika gibt - kein Mensch weiß, wie die hier hergekommen sind. Nett war auch die Begegnung mit dem Paar aus Schweden, die sich nach dem Schnorcheln über Mariannes Kaffee-Einladung riesig gefreut haben. Im weit entfernten Münsterland werden meine Enkelkinder jetzt schon ganz aufgeregt sein wegen der Bescherung unter dem Weihnachtsbaum!

Am Horizont sieht man die Lichter der Hotelanlage “Mariotte”, festlich gekleidete Menschen freuen sich dort bestimmt auf das Gala-Christmas-Diner. In einiger Entfernung wird der Strand abgeleuchtet, was die wohl dort suchen? Ich fühle mich ganz entspannt und relaxed. In das permanente Brandungsgeräusch mischt sich ein relativ lautes Hecheln, was rasch näher kommt. Ich rechne mit einem wilden Hund, den ich gleich mit freundlichen Worten besänftigen werde, ich mag Hunde. Als mir das laute Hecheln und Schnüffeln direkt neben mir doch zu unheimlich wird, greife ich zur Taschenlampe - und denke, ich bin im Zoo. Neben mir sitzt ein ausgewachsenes Stachelschwein! Erschrocken schreie ich auf und das ebenfalls erschrockene Tier verschwindet im Schweinsgalopp in der Dunkelheit.

Das Vieh muss ausgebrochen sein! Hier im Oman gibt es tolle Sachen: Hochstraßen in der Wüste, in Muscat eine Oper für 500 Personen und der Sultan dirigiert persönlich, aber von einem Zoo habe ich noch nichts gehört oder gelesen. Auch in den Reisebüchern ist im Kapitel “Fauna” nur etwas über fast ausgestorbene Antilopen zu lesen.

“google” endlich liefert zum Suchwort “Stachelschwein Oman” 253 Einträge, in denen nur ganz pauschal und stereotyp außer den Antilopen noch weitere seltene Tiere aufgezählt werden: Leoparden, Wölfe, Luchse, Hyänen und das sehr seltene Schwarze Stachelschwein. Man hat den Eindruck, dass - wie bei Koch- und Reisebüchern üblich, alle voneinander abgeschrieben haben. Auch bei Wikipedia muss der Beitrag zum Stichwort “Schwarzes Stachelschwein” noch erst erstellt werden. Bilder sind im Internet ebenfalls nicht zu finden. Mein Eindruck: Ich bin der einzige Mensch, der ein Schwarzes Stachelschwein wirklich gesehen hat! Inzwischen wissen wir, dass unser Nachbar gerne Kartoffelschalen mag. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen, aber dann bitte etwas entspannter.

Jetzt kann ich auch die Geräusche von Vorgestern in den Bergen zuordnen: Ein lautes Kreischen, wie wenn sich Katzen balgen, aber lauter. Dann ein mehrstimmiges Heulen, das in ein keckerndes “lachendes” Kläffen übergeht, ganz in der Nähe. Das war wohl nicht die Dorfjugend, die uns einen Schrecken einjagen will sondern - Hyänen! Von meiner Gewohnheit, abends im Dunkeln um den Wagen zu spazieren und mich am Sternenhimmel zu erfreuen, werde ich ablassen, wenn so viel selten Tiere draußen lauern.

Bäumiges

21. Dezember in Mughsayl

Wir haben in Salalah und Umgebung bereits das Grab des Propheten Hiob besichtigt , das christliche Center mit verschiedenen Kirchen , unter anderem der Franziskaner Kirche gefunden, den Weihrauchsouq unsicher gemacht und uns mit verschiedensten Qualitäten eingedeckt (vor allen den medizinischen), das Schifffahrts-und Weihrauchmuseum besichtigt, gefaulenzt, Wäsche waschen lassen, leckerst eingekauft, gekocht und uns jetzt auf den Weg nach Westen bis Mughsayl gemacht, die jemenitische Grenze ist nicht mehr all zu weit. Hier befindet sich ein langer weißer Sandstrand, Felsen und Fontänen ( die aber nur während Sturm und Regenzeit und Flut funktionieren - es ist aber wolkenloser Himmel bei 28° und Ebbe (morgens dann aber bei Flut klappte es). Wir haben hier ein verlassenes Cafe mit schönem Parkplatz und Ausblick auf Meer und Bucht angetroffen, das reizt uns zum Bleiben. Wir haben das Spielen entdeckt und gerade eine Runde Siedlerkartenspiel hinter uns - kein Mensch in der Nähe, nur Meeresrauschen - das war ein schöner vierter Adventssonntag!

 

Weihnachtsstimmung in Salalah

18.12. - Salalah  - wir haben das Visum für vier Wochen verlängert!!

Nachträge

 

Sallaha - 17.12.

Wir haben unser “Ziel” erreicht - den südlichsten Punkt unserer Reise und fast Halbzeit. Morgen verlängern wir unser Visum und werden dann diese Region, die sich Dhofar nennt, bereisen. Etliche interessante Besichtigungstouren warten hier in diesem grünen Gebiet auf uns.

In der vergangen Woche sind wir Abschnitt für Abschnitt die Ostküste gen Süden gefahren - wir können wieder nur schwärmen von der Landschaft. Besonders waren hier die Canyons mit spektakulären Gesteinsformationen vor Menji und im Wadi Ash-Shuwaymiya, dort auch eine Art offene Tropfsteinhöhle mit einem Pool zum Schwimmen. Spannend auch immer wieder der plötzliche Wechsel von Berglandschaft und völlig öden Ebenen, so platt, dass Ostfriesland dagegen ein kleines Hügelland ist. Etliches ist nur auf Pisten zu erreichen, wir haben immer wieder einsame Strände, meist mit herrlich weißem Sand gefunden, dazu die zauberhaftesten Muscheln, und riesige Mövenschwärme. Faszinierend dann auch die neue Küstenstrasse, die wir fast ohne Verkehr erleben - ein straßenbauliches Meisterwerk.

Und dann ab Hadbeen stärkeres Verkehrsaufkommen - was ist los? Wir fahren gen felsige Strände und sehen überall Taucher, das beginnt uns zu interessieren und bald haben wir alles in Erfahrung gebracht: es handelt sich um die kurze Saison der Abalone - Seeohrenschnecke - sie wird im Zeitraum von 12 Tagen “geerntet” ( s. Fotoserie), gehandelt, gekocht, getrocknet und verzehrt.

 

 

 

Kulinarisches und Meer

Am 15. 12. - wir sind gerade in Mirbat gelandet - da erreicht uns eine Email von den Wintersbergern, die wir schon im Iran getroffen haben, sie geben ihren Standort durch, damit wir sie finden können, in einer fantastischen Bucht ca. 8km entfernt, - wir fahren los, ein PKW kommt uns entgegen mit dem Visitenkärtchen von den beiden und bringt uns hin. Unterwegs auch wieder viele Taucher, Autos und ein Verkaufszelt. Das wird ein freudiges Wiedersehen, wir haben viel von unseren Erlebnissen zu erzählen - und als Überraschung: Silvia bereitet Abalone als Vorspeise zu - lecker. Am nächsten Tag bekommen wir nochmals ein paar von diesen köstlichen “Steaks des Meeres “ geschenkt, die wir nach Anweisung im Meereswasser kochen - noch leckerer. Der Preis ist um die Hälfte gesunken in den letzten zwei Jahren, weil zu viel geerntet wird - 70€ bekommen die Taucher für ein Kilo - zum Glück mussten wir nicht zahlen. Wir haben viel zu erzählen und auszutauschen - unbedingt erwähnenswert auch die Lebkuchen, die Silvia backt und etwas adventliche Stimmung damit zaubert. Und ich bin total beglückt, daß nebenbei auch noch zwei meiner größten PC- Probleme von den beiden IT-Fachleuten gelöst werden konnten. Silvia und Christoph werden jetzt nach Muskat fahren, um dort Visen für Saudi-Arabien und Sudan zu bekommen - die beiden sind wirklich Reisefreaks und werden bis zum Cap der Guten Hoffnung fahren - Uli wäre am liebsten mit - ich habe ein Veto eingelegt. Ich muss und möchte Oman und Iran in vollen Zügen genießen und auch etwas verdauen.

Leider ist unsere Internetkarte abgelaufen und so muss die Homepage noch warten - und ihr bekommt diesen Bericht etwas später als geplant.

Wir können jetzt bei angenehmen Temperaturen schlafen - nur noch 27° im Auto , es weht ein mittelstarkes Lüftchen durch die Fenster und kühlt uns wohl noch etwas weiter runter - brrrr!

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Meeresschildkröten 4./5. 12

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Veröffentlicht am 05.01.2015
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Von Muskat bis Sur

Veröffentlicht am 04.12.2014

Dieses Stückchen Küste hat uns beglückt mit herrlichen Stränden, aufregenden Küstenstraßen, Vogelbeobachtungen, netten Bekanntschaften ( Katja und Christof mit Carl-Luis, Ihr seid gemeint - Deutsche, die in Dubai wohnen und gerade vier Tage Ferien im Oman machen) grünendem Wadi mit Palmen und Bananen. Schaut selbst:

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Die Hauptstadt Muskat

Veröffentlicht am 29.11.2014

Hier mal ein paar lustige Begegnungen:

In Muskat , es ist schon dunkel, kommen drei Jungs auf unser Auto zugestürmt: "Icecream, Icecream? " In Bahla ein Mann: Sorry, was transportieren Sie in Ihrem Auto ... Ah, ich dachte Tiere, wegen des Elchaufklebers" . - Ja, so ein Womo ist hier was exotisches und hat man noch gar nicht oder selten gesehen.

Im Wadi Barni Habib ist eine indische Ärztin ganz aus dem Häuschen, so ein Fahrzeug möchte sie auch mal - und jetzt haben wir in Muskat eine Einladung zum indischen Essen bei diesem Ärzteehepaar des Royal Hospital.

Im Wadi Habib -es ist schon dunkel , kommen 8 kräftig gebaute Burschen auf uns zu - alles Brüder, ein Sohn - sie sind ehemals in Ruanda geboren und aufgewachsen, gemeinsam haben sie einen Ferientag verbracht - wir bekommen riesige Portionen gegrilltes Lamm, Reis und Brot, dazu etliche Getränkeflaschen und eine Einladung in Salalah - es wird eine längere Unterhaltung, ich koche noch Tee für alle.

Wir lassen unser Auto vor Muskat waschen - ein ganzes Team hat Riesenspaß - natürlich mit Fotoshouting. Ein junger Omani (CEO = Chief Officer) , er fragt, erzählt , lädt uns zu Kamelrennen und Ausflug mit Familie ein, was wir ablehnen - da zahlt er noch unsre teure Autowäsche "Ihr seid Gäste hier, ihr müsst nicht zahlen" ( na, da freut sich die Truppe über unser Trinkgeld)

Jetzt machen wir Pause, erholen uns von diesen Erlebnissen bei Starbucks und genießen Cappuccino.

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Feierabend in Nizwa

Veröffentlicht am 25.11.2014

Hier kommen erst einmal Fotos von unserem gestrigen Besichtigungstag: zwei Highlights: 1. die sog. Bienenkorbgräber von Bat - aufgereiht wie Kettenglieder sieht man von Weitem 18 bienenkorbähnliche Steinhaufen an einem hang entlang stehen. im Hintergrund das Bergmassiv des Jebel Misht, allein das ist schon ein gigantischer Anblick, auch wenn man sich dann mit dem Auto ziemlich weit heranpirscht, zu fuß geht es dann noch ein paar Meter hoch, mal wieder in der vormittäglichen Sonnenhitze. Wir sehen Grabanlagen aus einer Zeit um 3000 vChr.!! also älter als die Pyramiden, Zeugnisse einer Besiedelung, die wohl auf Kupferabbau basierte und dem Handel mit den Sumerern - total spannend - wie man sieht, muss Uli tief reinschauen.

2. Palast von Jabrin - mal kein Fort, sondern ein Wohnpalast, prächtigst. Wir dürfen besichtigen, obwohl schon eigentlich geschlossen ist ( 16 Uhr ist aber auch ein wenig zu früh!).Hier auf dem Parkplatz nächtigen wir auch total ruhig, bekommen Melone serviert und morgens eine Kanne Tee, dann auch noch eine Führung durch einen Palmgarten.

Hier erst einmal die Fotos dazu - heute ging der Besichtigungsmarathon weiter: das Fort von Bahla - das größte Omans, ..... hier in Nizwa pulst das Leben und das können wir nach all der Ruhe gut vertragen.

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1000 Sterne Hotel - Wadi Damm (das verborgene Wadi)

Veröffentlicht am 23.11.2014

Sonntagsstimmung - gesättigt, Espresso,  Schokolade unter Palmen sitzend im Halbschatten, ein paar Vögel zwitschern, sonst Stille. Wir haben ein paradiesisches Stück Erde gefunden im Wadi Damm. Dieses befindet sich im sog. Inneroman. wir fuhren über ibri, nicht ohne doch noch in Yanqul etwas vom Nationalfeiertag mit zu bekommen - wir werden vor einer Schule eingeladen, mit zufeiern, und Uli muss dann auch fleissig den Stock schwingen, s. Foto. Natürlich bekommen wir Kuchen , Kaffee und auch noch eine Schulführung. Wir besichtigen Forts, das größte, und alte Lehmdörfer, zerfallen. Vor As Silayf stehen wir hervorragend und bekommen eine Exklusivführung durch das zum Teil renovierte Alte Dorf. Dann geht es an den sog. Bienenkorbgräbern vorbei auf die Piste zum Wadi Damm, das nicht in allen Reisebüchern beschrieben ist - unser englisches Offroadbuch rühmt die Strecke in höchsten Tönen: der schönste Pool Omans, Wasserfall mit kleinen Moosen und Farnen, nicht ganz einfache Wanderung dort hin - wir schaffen es, auch wenn die Beine manchmal etwas zu kurz sind. Wir werden belohnt mit einem herrlich kühlen Bad.  Jetzt können wir uns kaum von diesem Platz lösen. sogar die Wäsche ist gewaschen dank der "Wasserleitung" (Falaj),die direkt hinter unseren Stühlen herfließt. Ein dicker Frosch ist unser Haustier. (Falls ihr nichts mehr von uns hört, sind wir hier geblieben - kommt doch mal vorbei).

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Neuer Beitragstitel

Veröffentlicht am 19.11.2014

Heute Morgen reisten wir erneut in den Oman ein -  beim Übergang an der Ostküste unterhalb von Al-Fujairah. In knapp einer halben Stunde waren wir durch und machen nun Pause am Strand von Sohar, d.h. wir sind schon 10km außerhalb, hier erholen wir uns von den doch sehr intensiven Eindrücken der letzten Tage und planen grob unsere 30 Tage Oman, die wir ab heute haben. Wir wollen in ca drei Wochen  am Südzipfel Omans In Salala sein. Dort können wir dann für weitere 30 Tage unser Visum verlängern lassen. Wir werden auch nicht die Küstenstrasse jetzt nehmen, sondern die Bergstrecke mit den Städten Ibri und Nizwa  und das Al Akhdar Gebirge befahren - Muscat sparen wir uns für die "Rückreise" auf, denn dort könnten wir nochmals ein Verlängerungsvisum bekommen. Leider gibt es immer nur max. 30 Tage.

Am Strand beginnt gerade das Laufprogramm und eine Horde Jugendlicher fuhr mit Quats vorbei - wie wohl die Abendstimmung wird - das ist immer wieder spannend. Ich bin froh, dass es sich ein wenig abkühlt, denn tagsüber klettert das Thermometer doch wieder über 30°

In den Fototexten könnt Ihr lesen, was wir in der vergangenen Woche erlebten ( immer "ganzer Eintrag lesen" drücken.)

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Strandleben in Musandam

Veröffentlicht am 13.11.2014

Jetzt halten wir es schon eine Woche am gleichen Ort/Gegend aus - das spricht für sich. Wir haben inzwischen den Ort Khasab recht gut kennengelernt, Castel und Fort besichtigt mit seinem sehr informativen Museum,  statteten dem ersten Hotel am Ort, dem ehemaligen Golden Tulip einen Kaffeebesuch ab und schnupperten dort etwas Tourismusluft, aßen mal wieder lecker Fisch (Kofferfisch), auchdie gesamte Wäsche ließ ich waschen.( an dieser Stelle stürzte die Seite ab und sehr viel Inhalt ging verloren. noch einmal das gleiche schreiben liegt mir ja gar nicht, jetzt also in Stichworten.)

Wir lernen Leute kennen, die uns mit Insiderdaten füttern - danke! So wissen wir jetzt wie die Heiraten ablaufen, dass die Mütter die Ehemänner für ihre Töchter aussuchen, dass die Familien noch sehr traditionell leben, dass der Sultan ihnen zur Heirat Land oder Geld für Hausbau schenkt und auch sonst alle möglichen Zuwendungen macht, damit sein Volk zufrieden ist. wir hören lustige Geschichten, was passieren kann, wenn der Sultan hier zu Besuch erscheint und man als Inder nicht das Haus verlassen darf und die Touristen ihr gebuchtes Programm nicht durchführen können. Noch immer gibt es die Schmugglerboote, die in Scharen jeden Tag kommen, vom Oman geduldet, vom Iran verfolgt. . Jetzt folgen die Fotos vom Jebel Harim Ausflug und von unserer Dhaufahrt mit zwei faulen Delphinen aber tollen Schnorchelgängen, leckerem Essen und netter Crew.

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Oman - O mann ist das schön und für die Enkel: Oma in Oman

Veröffentlicht am 09.11.2014

Am Mittwoch, den 5. Oktober haben wir die Grenze zum Oman passsiert und für 10 Tage ein Visum für den nördlichsten Landesteil Musandam erworben ( der eine Enclave ist und für Ausländer auf dem gleichen Weg wieder verlassen werden muss), auch die Autoversicherung für 3 Monate abgeschlosse.  Ich muss jetzt ein paar schwärmerische Sätze loslassen, weil es hier wirklich so wunderschön ist. Da war zunächst die Küstenstrasse nach Khasab- links türkisblaues Wasser mit einsamen Sandstränden rechts steile hohe Felsen dazwischen wir. Zwei Kilometer vor Khasab an einem großen Sandstrand war unser erster Übernachtungsplatz  - Begrüßung mit zwei Orangensaftpäckchen ( das Geschenkprogramm also auch hier). Morgens böses Erwachen: Plattfuß - also Werkstatt aufsuchen - die Reparatur ist schnell gemacht, die Kosten betragen 4€ - doch an diesem "gestreiften Donnerstag" will so recht nichts glücken , SIM karte funktioniert erst nach dem Aufsuchen eines Computerservices und Uli zerschlägt mit Wucht ein Schiebefenster des Zebras. Dieses bringt uns zu einer weiteren herzigen Erfahrung: ein Werkstattmensch begleitet uns zu einer anderen Werkstatt mit Aufschrift "Glas", in pakistanischer Hand. Es wird sofort nach einer Lösung gesucht, von nebenan wird Gewürztee geholt, das Acrylglas zugeschnitten und eingepasst, zwischendurch gebetet bzw einer bleibt bei uns und schickt seinen Bruder für ihn zu beten. zum Schluss werden Fotos von uns mit dem Personal gemacht und als wir zahlen wollen, sagt der Chef: ihr seid meine Gäste, es war mir eine Ehre eure Scheibe zu reparieren - nicht einmal ein Geschenk für seinen Sohn nimmt er an - man stelle sich diese Szene in Deutschland vor.

Es ist schon dunkel als wir zu unserem Schlafplatz an den Strand fahren - ein Wind kommt auf und wir staunen nicht schlecht, dass das Wasser morgens zu unserem Auto herankriecht - da heißt es schnell umparken - auch mit Wind ein herrliches Bild der Wellen, die gegen die Felsen schlagen und mir die schönsten Muscheln vor die Füße spülen.

Wir machen einen Ausflug auf einer Pistenstrasse - ganz schön steil- in einen Fjord - traumhafte Stimmung bei Vollmond. Am nächsten Morgen landet hier eine Wandergruppe von STudiosusreisen mit einem Ehepaar aus Warendorf, die ganz begeistert sind, ein Auto aus MS zu sehen - der Oman wird also auch von Reiseunternehmen entdeckt - aber wir scheinen das einzige Mobil zu sein, das derzeit im Nordoman ist. Auf der anschliessenden Bergtour begegnen uns noch ein holländisches Motorradpärchen, die die Nacht mit Gewitter und Regen im Zelt verbracht haben - wir erleben einen total klaren Sonntag hier in dieser gigantischen Bergwelt, die alles bisher gesehene für uns in den Schatten stellt. Wir staunen selbst, dass es immer noch Steigerungen gibt. Unser absolute Ausflugstipp für alle Womofahrer: leiht euch einen 4x4 und fahrt den Berg hoch - es tun sich die gigantischsten Ausblicke und Schluchten auf. Na, und dann endete der Ausflug mal wieder mit einem Plattfuß ( Nr. 5) - ein Reiseleiter plus Gästen eilen zu Hilfe und in einer halben Stunde sind Platter und Reifen wieder aufgeschnallt - das lassen wir erst übermorgen reparieren, die Werkstatt kennen wir ja und morgen steht der Ausflug zu den Delphinen auf dem Plan.

Noch immer haben wir um die 30° - draussen und drinnen und ich bin froh, dass ich angemessene kurze Kleidung ohne Tuch tragen kann. Ich bin allerdings total überrascht, dass die omanischen Frauen kaum zu sehen sind und wenn, dann mit schwarzer Ganzverhüllung, einschliesslich Gesichtsmaske. Ob wir überhaupt schon viele Omanis gesehen haben? - bislang kennen wir Inder, Pakistanis, die in den Restaurants und Werkstätten arbeiten. So, jetzt noch ein paar Fotos

So,

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Wüstenausflug und zurück

Veröffentlicht am 02.11.2014

Ausflug nach Abu Dabi und in die Liwa Wüstenoasen mit den größten Dünen der Welt: Sternennacht  in der Wüste erlebt mit ein paar verrückten Dünenfahrern,  dann noch das Automobilmuseum vom Scheich angeschaut, dort auch übernachtet und jetzt wieder in Dubai, wo wir uns nochmals Strandtage gönnen mit Dusche und Einkaufszentrum mit Internet. Ach ja, einen Plattfuß hatten wir auch wieder, dieses mal wurde er in Rekordzeit gewechselt  mit Hilfe ( unter 10 min - am längsten dauerte das Fahrrad ab- und aufschnallen.) Bald fühlen wir uns reif für   den Oman - dort soll es so schön sein und auch kälter, erzählt man uns hier.

Uns geht es trotz oder mit der Hitze recht gut und wir fühlen uns recht erholt, wenn auch abends oft früh müde.

 Im Kaufhaus:die Halloweendekoration ist schon beseitigt und hier wird für Christmas gerüstet, die Schneekugeln sind besonders lustig - eben verrückt hier.

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Grüße aus den Verrückten Angenehmen (=Vereinigte Arabische)Emirate

Veröffentlicht am 26.10.2014

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